Nationaler Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung

30.05.2024

Fünf Jugendliche schauen in die Kamera und lächeln

© Shutterstock/Prostock-studio

Klimaschutz, ÖPNV, Mietpreise und schnelles Internet – diese Themen betreffen vor allem auch die junge Generation. Um Jugendliche und junge Erwachsene zu Wort kommen zu lassen und sie an allen sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen, hat das Kabinett 2019 die Jugendstrategie beschlossen. Sie wird seit 2022 mit einem Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung weiterentwickelt. Damit will die Bundesregierung die Interessen und die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen stärken. 

Ziele und Handlungsfelder der Jugendstrategie

Die Jugendstrategie informiert junge Menschen über jugendrelevante politische Themen. Darüber hinaus ermöglicht sie einen direkten Draht zur Bundespolitik. Sie soll junge Menschen dabei unterstützen, sich zu entwickeln, selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu werden und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. 

Die Jugendstrategie der Bundesregierung beinhaltet neun Handlungsfelder bzw. Themenbereiche: 

  • Zukunft, Generationendialog und Jugendbilder 
  • Vielfalt und Teilhabe 
  • Umwelt 
  • Beteiligung, Engagement und Demokratie 
  • Bildung, Arbeit und Freiräume 
  • Gesundheit 
  • Stadt und Land, Wohnen und Kultur 
  • Mobilität und Digitales 
  • Europa und die Welt 

Mehr Infos zur Entstehung der Jugendstrategie und zu den Beteiligten sind auf der Website zur Jugendstrategie zu finden. 
 

Was in der Jugendstrategie umgesetzt wird

Jugend beteiligen, Jugend sichtbar machen und gemeinsam Verantwortung übernehmen: Das sind die Prinzipien der Jugendstrategie. Junge Menschen können sich in unterschiedlichen Veranstaltungen und Projekten einbringen. So fördert die Jugendstrategie politische Teilhabe von Jugendlichen.  

Hier eine Auswahl von Projekten aus der Jugendstrategie: 

  • Der Jugend-Check zeigt, welche Auswirkungen Gesetze auf Jugendliche und ihr Leben haben. 
  • Im Jugend-Budget wurden 10 Projekte für, mit und von Jugendlichen gefördert. 
  • Die Initiative Starke Jugendparlamente unterstützt Kinder- und Jugendparlamente bundesweit durch Beratung, Information, Vernetzung und Qualifizierung. 
  • Mit Planet A bietet das Bundesumweltministerium Wissen zu Umweltthemen, Aktionen für junge Menschen und Informationen zur Finanzierung von Umweltprojekten. 
  • Urbane Liga ist ein Bündnis junger Stadtmacher:innen, die sich aktiv in die Gestaltung ihrer Städte einbringen wollen. 
  • Die Jugend-Redaktion „jung genug“ berichtet in ihrem Blog über politische und gesellschaftliche Themen, die junge Menschen bewegen: z. B. Klimaschutz oder Generationengerechtigkeit.  

Weitere Projekte aus der Jugendstrategie und Lesestoff rund um Kinder- und Jugendbeteiligung sind in einer Linksammlung zu finden. Zudem gibt es einen Erklärfilm, der jungen Menschen mehr Infos zur Jugendstrategie der Bundesregierung bietet:

Empfohlener externer Inhalt: Vimeo-Video

Nationaler Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung

Der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung legt fest, dass die Jugendstrategie der Bundesregierung mithilfe des Nationalen Aktionsplans (NAP) für Kinder- und Jugendbeteiligung weiterentwickelt werden soll.  

Wie gelingt eine gute Beteiligung junger Menschen? Ziel des NAP ist es, Antworten auf diese Frage zu finden. Bis 2025 werden Empfehlungen für eine wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland erarbeitet. Die Ergebnisse verschiedener Veranstaltungsformate fließen in die Empfehlungen ein. 

Der NAP wird im Austausch entwickelt – unter Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, ihren Interessenvertreter:innen sowie weiteren Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Bund, Ländern und Kommunen. Am Ende soll ein Abschlusspapier die Ergebnisse des Dialogprozesses bündeln. Die Empfehlungen für eine wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung werden dem Bundeskabinett als Beschlussempfehlungen vorgelegt. 

Bei der Weiterentwicklung des NAP spielen die Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung eine große Rolle. Warum wir Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung brauchen und wie wichtig sie für die Praxis sind, erläutert Peggy Eckert, Expertin für Kinder- und Jugendbeteiligung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Interview

Wie junge Menschen am Nationalen Aktionsplan mitwirken 

Unterschiedliche Formate sollen für eine möglichst breite Beteiligung junger Menschen und anderer Akteur:innen an der Jugendstrategie sorgen. Dazu gehören Denkfabriken, Dialogforen und Jugend-Audits an unterschiedlichen Orten in Deutschland. Außerdem werden die JugendPolitikTage 2023 und 2025 und die BundesJugendKonferenz 2024 umgesetzt.

Das Team des Zukunftspakets war bei der BundesJugendKonferenz vom 24. bis 26. Mai 2024 in Berlin, wo etwa 200 junge Menschen aus ganz Deutschland zusammenkamen, um als Expert:innen in eigener Sache zu Wort zu kommen. Hier geht es zum Veranstaltungsrückblick

Weitere Infos zu den Formaten und Veranstaltungen des NAP sind online zu finden. 
 

Was bisher geschah – und wie es weitergeht 

Was kam auf den verschiedenen Veranstaltungen zur Sprache? Welche Themen bewegen Kinder, Jugendliche und Fachkräfte im Feld Kinder- und Jugendbeteiligung? Im Februar 2024 zog die Servicestelle Jugendstrategie eine Zwischenbilanz und nahm die bisherigen Ergebnisse des NAP für Kinder- und Jugendbeteiligung in den Blick.  

Im bisherigen Dialogprozess sind neun zentrale Themenschwerpunkte deutlich geworden: 

  • ausreichende Ressourcen für Kinder- und Jugendbeteiligung, 
  • jugendgerechte Kommunikation stärken, 
  • Augenhöhe im Dialog und Anerkennung für die Beteiligung junger Menschen, 
  • Fachkräfte, Politik und Verwaltung für Kinder- und Jugendbeteiligung qualifizieren und sensibilisieren, 
  • sichere Räume sowie inklusive und diversitätssensible Ansätze für Kinder- und Jugendbeteiligung, 
  • Kompetenzen und Befähigung junger Menschen in Beteiligungsprozessen stärken (Empowerment), 
  • mehr Transparenz und eine höhere Verbindlichkeit im Umgang mit Ergebnissen von Prozessen der Kinder- und Jugendbeteiligung, 
  • Kinder- und Jugendbeteiligung braucht strukturelle Unterstützung und qualifizierte Begleitung durch Fachkräfte, 
  • Vernetzung zwischen jungen Menschen und Akteur:innen der Beteiligung ermöglichen und stärken. 

Weitere Empfehlungen zur Stärkung von Kinder- und Jugendbeteiligung werden bis Mai 2025 gesammelt und anschließend der Bundesregierung als Kabinettsbeschluss vorgelegt. 


Alle Infos zur Jugendstrategie der Bundesregierung und zum Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung gibt es unter www.jugendstrategie.de
 

Kinder- und Jugendbeteiligung

Mehr Infos rund um das Thema Beteiligung gibt es hier: 

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© DKJS / Andi Weiland

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