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Warum brauchen wir Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung? Im Gespräch mit Peggy Eckert

27.06.2023

Jugendliche stehen auf einer Wiese im Kreis und halten die Arme in die Höhe

© Shutterstock/GiorgioMagini

Wie gelingt Kinder- und Jugendbeteiligung? Woran können sich Träger, Einrichtungen und Fachkräfte orientieren? Die Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung bieten Impulse zum Mitmachen, Diskutieren und Ausprobieren. 

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Deutsche Bundesjugendring haben gemeinsam mit Unterstützung von Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis die Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung (PDF-Dokument) erarbeitet. Bereits 2009 wurden entsprechende Richtlinien vom BMFSFJ entwickelt, die Ende 2022 aktualisiert und um neue Inhalte ergänzt wurden. Die Autor:innen möchten mit den Qualitätsstandards einladen zur Umsetzung von wirksamer, an den Interessen der Kinder und Jugendlichen orientierter Beteiligung auf allen föderalen Ebenen. 

Einleitend definiert das Standardwerk, was Beteiligung bedeutet und warum die Partizipation von Kindern und Jugendlichen relevant ist. Die Publikation informiert über verschiedene Modelle der Beteiligung, die Handlungsfelder und warum es notwendig ist, bei der Umsetzung von Beteiligung die Qualität in den Blick zu nehmen.  

Welchen Stellenwert die Qualitätsstandards für die Praxis haben, erläutert Peggy Eckert, Expertin für Kinder- und Jugendbeteiligung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Interview:
 

Warum braucht es Qualitätsstandards für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen? 

Ich betrachte die Qualitätsstandards als grundsätzliche Bedingungen dafür, dass eine gute Kinder- und Jugendbeteiligung gelingen kann. Die Standards zeigen allen Akteur:innen auf, was man in der Praxis beachten muss, um wirkungsvolle Beteiligungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen zu konzipieren und umzusetzen. Dabei haben die Qualitätsstandards alle Ebenen und die verschiedenen Handlungsfelder im Blick: die kommunale wie auch die zunehmend relevanter werdende digitale Partizipation.

Die Qualitätsstandards erläutern die theoretische Basis, warum Kinder- und Jugendbeteiligung so wichtig ist, und sie liefern Orientierung für Umsetzungsprozesse. Zudem sind die Standards notwendig, um die politische wie gesellschaftliche Debatte für mehr und konsequente Kinder- und Jugendbeteiligung anzutreiben und auf allen Ebenen die Rahmenbedingungen für Partizipation weiter zu verbessern. 

 

Inwiefern helfen die Qualitätsstandards den Akteur:innen, die Beteiligung vor Ort initiieren und umsetzen? 

Die Qualitätsstandards bieten vielfältige Möglichkeiten, die eigene Praxis zu hinterfragen und zu reflektieren, an welchen Stellen man Potenziale hat, sich weiterzuentwickeln. Es geht ja weniger um das Abhaken von Checklisten, als um eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und dem eigenen Beteiligungsverständnis. 

Welche Wirkung hatten die Qualitätsstandards bisher?

Für unsere Arbeit sind die Qualitätsstandards immer eine Leitlinie, an der wir uns orientieren, um die Qualität in Beteiligungsformaten zu sichern. Das empfehlen wir auch den Fachkräften und engagierten Erwachsenen, mit denen wir arbeiten. Je mehr Akteur:innen sich damit auseinandersetzen, desto mehr echte Teilhabe können wir jungen Menschen ermöglichen. Insofern sind die Qualitätsstandards für alle die gemeinsame Basis für ein gleiches Verständnis von Kinder- und Jugendpartizipation und daher so hilfreich wie notwendig. 

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© DKJS / Andi Weiland

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