Eure Stimme geht raus! Wochenend-Workshop mit jungen Projektmacher:innen

13.11.2023

Junge Menschen beim Workshop in Berlin

© DKJS

Im August und September 2023 konnten sich junge Menschen aus allen Projekten des Zukunftspakets noch einmal aktiv beteiligen. Als Expert:innen für Kinder- und Jugendbeteiligung waren sie aufgerufen, Poster oder Videos einzureichen, um zu erklären, warum Beteiligung für sie wichtig ist. Nach Sichtung aller Beiträge luden das nexus Institut und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) ausgewählte Projekte zu einem Wochenend-Workshop in Berlin ein. 

Austauschmöglichkeiten rund um Kinder- und Jugendbeteiligung

Am 3. und 4. November 2023 kamen zwölf Jugendliche und drei Fachkräfte aus sechs Projektgruppen zum Wochenend-Workshop „Eure Stimme geht raus!“ im nexus Institut in Berlin zusammen. Die 14- bis 19-Jährigen setzen Projekte in Baden-Württemberg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Saarland und Thüringen um.

Ein Gallery Walk am ersten Workshop-Tag bot den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, Einblicke in die bunte Projektvielfalt des Zukunftspakets zu erhalten und sich gegenseitig kennenzulernen. Einem Jugendlichen gefiel es besonders, „zu sehen, in welche unterschiedlichen Richtungen Beteiligungsprojekte gehen können.“ Auch die Erwachsenen waren beeindruckt von der Vielfalt der Projekte: „Man profitiert immer von solchen Zusammenkünften mit den Jugendlichen, weil die so viele Ideen haben“, sagte eine Fachkraft.

Am zweiten Workshop-Tag stellten die DKJS und das nexus-Team erste Ergebnisse der Evaluation des Zukunftspakets und erste Ideen für Handlungsempfehlungen für eine gelingende Kinder- und Jugendbeteiligung vor. Dazu gehören insbesondere eine langfristige Ressourcenbereitstellung und eine strukturelle Verankerung von Beteiligung. Anschließend diskutierten die Jugendlichen und die Fachkräfte die Empfehlungen und entwickelten sie weiter.

Was sich Jugendliche wünschen – und was sie empfehlen

In einer Gruppenphase beschäftigten sich die jungen Projektmacher:innen mit der Frage, wie es um ihre Beteiligungsmöglichkeiten bestellt ist: Was können sie mitentscheiden, was nicht? Wo wünschen sie sich mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten? Was fehlt ihnen, um sich aktiver beteiligen zu können? Und welche Unterstützung erwarten die jungen Menschen von den Erwachsenen? „Erwachsene sollen uns nicht die Arbeit abnehmen, sondern zeigen, wie es geht oder an wen man sich wenden kann“, sagte ein:e Jugendliche:r.

Wie lässt sich Kinder- und Jugendbeteiligung aus Sicht der jungen Menschen stärken? Hier eine Auswahl aus der Vielzahl an Vorschlägen: 

  • mehr kostenlose Jugendprojekte und öffentliche Fonds zur Unterstützung von Projekten,
  • mehr kreative Angebote,
  • mehr pädagogisches Personal und eine Unterstützung der Jugendarbeit in Vereinen,
  • mehr Unterstützung durch Ansprechpartner:innen, die passende Kontakte vermitteln,
  • eine Verankerung des Mitbestimmungsrechts von Kindern und Jugendlichen bei kommunalen Entscheidungen,
  • eine passende Ansprache junger Menschen (z. B. online und in der Schule) sowie
  • eine unkomplizierte Antragstellung.
„Es war schön, zu sehen, dass auch andere sich selbstlos für Themen einsetzen und engagieren. Dass die Jugend faul ist, stimmt nicht. Das zu sehen, gibt viel Hoffnung und Inspiration, dass es (mit Jugendbeteiligung) positiv weiter geht.“
Jugendliche:r Workshopteilnehmer:in

Worauf es bei der Begleitung von Beteiligungsprojekten ankommt

Auch die Fachkräfte diskutierten über die Frage, wie Kinder- und Jugendbeteiligung gelingen kann. Dabei stand im Vordergrund, worauf es ankommt, wenn Erwachsene Kinder und Jugendliche bei der Umsetzung ihrer Projekte begleiten. 

Die Begleitung von Beteiligungsprojekten stellt vielfältige Anforderungen an Fachkräfte. Erwachsene Begleitpersonen sehen ihre Rolle insbesondere darin, 

  • Hierarchien abzubauen und auf Augenhöhe mit jungen Menschen zu arbeiten,
  • Kindern und Jugendlichen von Anfang an Vertrauen entgegenzubringen und es gegenseitig zu vertiefen,
  • urteilsfrei in den Beteiligungsprozess zu gehen und einen geschützten Raum zum Meinungsaustausch zu schaffen, 
  • vermeintliche Fehler als Lernereignis zu nutzen und junge Menschen für  ihre Stärken und bereits erbrachte Leistungen zu sensibilisieren,
  • mit Fingerspitzengefühl die individuellen Bedürfnisse und Charaktere von Kindern und Jugendlichen zu erfassen (dies gilt insbesondere für junge Menschen in Risikolagen), 
  • Perspektivwechsel zuzulassen und sich damit selbst zu erlauben, von Kindern und Jugendlichen zu lernen.

 

Über die qualitative Evaluation des Zukunftspakets

Der Workshop in Berlin ist Teil der sogenannten „aktivierenden Beteiligung“, die das nexus Institut als Teil der qualitativen Evaluation des Zukunftspakets durchgeführt hat. Ein Ziel des Zukunftspakets ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung und strukturellen Verankerung von Kinder- und Jugendbeteiligung zu entwickeln. Hierzu dienen die Ergebnisse der Evaluation sowie das Monitoring der Träger- und Jugendprojekte. Auch hier haben junge Menschen die Chance, ihre Stimme aktiv einzubringen und sich zu beteiligen.
 

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