Welt-Roma-Tag: Aufführung des Jugendclubs Romplay Theater Ensembles im BMFSFJ

17.04.2024

Zwei Jugendliche bei einer Aufführung zum Welt-Roma-Tag

© Nihad Nino Pušija

Am 8. April ist der Internationale Tag der Roma. Bei einem Empfang setzte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gemeinsam mit dem Antiziganismusbeauftragten ein Zeichen für Vielfalt und Zugehörigkeit. Bundesministerin Lisa Paus und Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland, machten auf die Situation der in Deutschland lebenden Sinti und Roma aufmerksam und würdigten die Leistungen der Bürgerrechtsbewegung.

Beim Empfang zum Internationalen Roma-Tag setzten auch Projektmacher:innen aus dem Zukunftspaket ein Zeichen für die Sichtbarkeit der Roma in Deutschland und gegen Hass und Diskriminierung. Der Jugendclub des „Romplay Theaters“ von der Roma City Hamburg Akademie performte ein Theaterstück.  Mädchen und Jungen zwischen 12 bis 18 Jahren spielten und begleiteten musikalisch. Das Theaterstück haben die Kinder und Jugendlichen mit Unterstützung des Zukunftspakets entwickelt. 

„Die Entwicklung unseres Theaterstücks und die Aufführungen sind für uns alle eine sehr wertvolle Erfahrung. Wenn du aus Angst vor Diskriminierung gelernt hast, dich zu verstecken und dann ermutigt wirst, mit diesen Erfahrungen auf eine Theaterbühne zu gehen und die Gedanken und Gefühle zu erzählen. Wenn die Leute uns dann sehen und verstehen: Das bringt nicht nur jeden von uns persönlich weiter, sondern auch unsere Familien sind froh und fühlen sich wahrgenommen und gesehen.”
Vanessa Stefanovic, 18 Jahre, Projektmacherin (Stückentwicklung und Darstellerin)

Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Ihr zeigt uns in eurer Performance, was es heißt, Alltagsrassismus und Diskriminierung zu erleben. Die lange Zeit bestrittene Verfolgung von Sinti und Roma ist eine schmerzhafte Realität, der wir uns stellen müssen. Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Diskriminierung und Rassismus zu bekämpfen. Antiziganismus hat keinen Platz in Deutschland.“

Auch Dr. Mehmet Daimagüler zeigte sich beeindruckt von der kreativen Performance der Theatergruppe Romplay: „Die Jugendlichen haben uns eindrücklich ihre Perspektive auf den Umgang mit der Minderheit der Roma gezeigt.  Das Stück war hochpolitisch und sehr professionell. Dabei setzten sich die jungen Menschen mit wichtigen Themen wie Diskriminierung und Ausgrenzung sowie dem Absprechen von deutscher Identität auseinander.“

Roma City Hamburg Akademie

An sich selbst glauben, sich zeigen und die Bühne mit eigenen Inhalten füllen: Das lernen die Jugendlichen an der Roma City Hamburg Akademie. Mit Unterstützung des Zukunftspakets gründeten etwa 20 junge Rom:nja und Sinti:zze ein Theater-Ensemble und stellten eine Aufführung zum Thema SaferSpaces auf die Beine. 

Die Akademie ist ein Safe Space, in dem junge Menschen die Protagonist:innen ihrer eigenen Ideen sind. Sie alle teilen ähnliche Diskriminierungserfahrungen, die sie gemeinsam reflektieren und artikulieren. In performativen Szenen und Videosequenzen erzählen die jungen Menschen von ihrem Alltag und ihren Erfahrungen. Sie formulierten ihre Wünsche und Forderungen an die Politik und die Mehrheitsgesellschaft.

Die Akademie stärkt Jugendliche in ihrer Selbstwirksamkeit und verleiht ihnen eine starke Stimme. Bei den Proben und Aufführungen erleben sie sich als Expert:innen ihres Alltags und Gestalter:innen ihrer Geschichten. Die Erfahrung, gehört und gesehen zu werden, machen diese Jugendlichen in ihrem Alltag selten. Dabei ist sie der Schlüssel zu Teilhabe, Mitbestimmung und Selbstverortung. 

Über den Welt-Roma-Tag

Mit einem Empfang am Internationalen Tag der Roma erinnert das BMFSFJ an die Anfänge der internationalen Roma-Bürgerrechtsbewegung mit dem ersten Weltkongress am 8. April 1971. Der Kongress bestimmte Roma als Selbstbezeichnung, eine eigene Hymne und Flagge: ein Meilenstein der Bürgerrechtsbewegung. 

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