Schwimmen ist gelebte Teilhabe: Projektbesuch beim Zukunftspaket in Strehla

16.07.2024

Kinder lernen Schwimmen im Nixenbad Strehla

© Photothek/Felix Zahn

Auf ihrer diesjährigen Kinderchancen-Tour machte Ekin Deligöz, Nationale Kinderchancen-Koordinatorin und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Halt in Sachsen. Am 9. Juli 2024 besuchte sie ein Schwimm-Projekt in Strehla, das junge Menschen mit Unterstützung des Zukunftspakets und der Wasserwacht des DRK Kreisverbandes Riesa umsetzen. 

Auch Heiko Zscheile, 2. Stellvertretender Bürgermeister von Strehla, Susanne Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftrage der Sächsischen Staatsregierung, Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), und Peggy Eckert, Leiterin des DKJS-Standortes Sachsen und Expertin für Kinder- und Jugendbeteiligung, waren bei dem Besuch dabei. 

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Höchsttemperaturen lief der Freibadbetrieb auf Hochtouren. Die teilnehmenden Kinder des Schwimmkurses, der sich aus Mitgliedern einer Kindergartengruppe sowie jungen Bewohner:innen eines Kinderheimes zusammensetzt, waren nicht nur im Wasser aktiv, sondern zeigten sich von Beginn an sehr interessiert am Austausch mit den Erwachsenen. Angeleitet durch die jungen Projektmacher:innen kamen die Kinder dem Seepferdchenabzeichen Schwimmzug um Schwimmzug näher.

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Über das Schwimm-Projekt

Immer weniger Kinder in Deutschland können sicher schwimmen. Um das zu ändern, haben Tobias und Marlene zusammen mit neun weiteren Jugendlichen das Projekt „Fortbildung der Kinder und Jugendlichen in verschiedenen Bereichen des Wassers“ ins Leben gerufen. Im Nixenbad in Strehla konnte ein Schwimmkurs für Kinder aus sozial benachteiligten Familien angeboten werden. Zuvor fanden bereits fünf Erste-Hilfe-Kurse statt, ab September folgen Tauchkurse sowie zwei weitere Schwimmkurse.

„Mit der Förderung durch das Zukunftspaket konnten wir einen Schwimmkurs machen – für Kinder, die sich das sonst nicht leisten können.“
Marlene, 16 Jahre

Mit ihrem Projekt zahlen die engagierten Jugendlichen klar auf die Ziele des Zukunftspakets ein: Sie werden gemeinsam aktiv, um bei sich vor Ort etwas zu verändern. Die jungen Projektmacher:innen geben ihre Begeisterung für das Element Wasser an andere junge Menschen weiter, sorgen damit für Sicherheit im und am Wasser und erreichen vor allem diejenigen Kinder und Jugendlichen, die aus familiären und/oder finanziellen Gründen vom Schwimmenlernen ausgeschlossen sind.

„Das Besondere am Projekt für mich ist es, das Schwimmen gerade den Kindern beizubringen, die es sonst nicht ermöglicht bekommen. Das ist nochmal anders, was man so zurückbekommt – im Vergleich zu anderen Schwimmkursen zum Beispiel“, sagte die 16-jährige Marlene. „Es besteht einfach ein riesengroßer Mangel. Also haben wir gesagt: Okay, wir wollen da etwas verändern“, ergänzte der 23-jährige Tobias.

Schwimmen ist gelebte Teilhabe

„Schwimmen ist gelebte Teilhabe und noch viel mehr als das. Das bleibt ein Leben lang, dass man etwas kann“, sagte Ekin Deligöz. „Es beeindruckt mich, wie sich Jugendliche mit ihrem freiwilligen Engagement für mehr Bildungsgerechtigkeit und soziale Teilhabe anderer einsetzen. In Strehla bringen junge Menschen den Kindern in ihrer Region das Schwimmen bei. Das ist ein tolles Beispiel dafür, was sich mit dem Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit konkret in Gang setzen lässt. Kinder und Jugendliche können so unsere Gesellschaft mitgestalten und mitentwickeln.“

Auf die Frage, was die jungen Projektmacher:innen motiviert, sich gesellschaftlich zu engagieren, antwortete Tobias: „Man kann sich ewig darüber beschweren, dass es nicht funktioniert. Oder man versucht selbst etwas daran zu verändern.“

„Für mich ist es einfach erfüllend, solche Projekte zu organisieren und auch die Kinder lächeln zu sehen.“
Tobias, 23 Jahre, Projektinitiator

Anne Rolvering nutzte die Gelegenheit und gab den Kindern und Jugendlichen eine große Portion Mut mit auf den weiteren Weg: „Ihr habt ein Recht auf Beteiligung und Teilhabe. Und gleichzeitig weiß ich, dass ihr ganz viele tolle Ideen habt. Redet über eure Ideen, holt euch Mitstreiter:innen! Formuliert diese Ideen aus und schaut, was ihr verändern möchtet – in eurer Schule, in eurer Kita, in eurem Schwimmbad oder an eurem Spielplatz. Es werden sich immer Leute finden, die euch unterstützen. Aber redet darüber und setzt eure Ideen um!“

Das Schwimmprojekt in Strehla ist eines von zahlreichen Projekten, die Kinder und Jugendliche mit Mitteln des Zukunftspakets selbst planen und umsetzen. Weitere Projekte von jungen Menschen für junge Menschen finden Sie in unserer interaktiven Landkarte:

Über den NAP Kinderchancen

Bei der Kinderchancen-Tour stehen Initiativen und Organisationen im Fokus, die exemplarisch für die Schaffung von Chancengleichheit stehen und Kindern, Jugendlichen und ihren Familien die Zugänge zu sozialer Infrastruktur verbessern. Denn das ist das Ziel des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ (NAP Kinderchancen). Mit dem NAP Kinderchancen setzt Deutschland die Europäischen Kindergarantie um, mit der bis 2030 benachteiligten Kindern und Jugendlichen der Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Betreuung, Bildung, Gesundheitsversorgung, gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum gewährleistet werden soll. 

Weitere Informationen zum Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder“: www.neue-chancen-fuer-kinder.de
 

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