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Gesundheit für alle? Projekte von Kindern und Jugendlichen aus Risikolagen

07.04.2023

Junge Menschen stehen vor einer Wand mit Zeichnungen und lachen

© Shutterstock/DiscobeyArt 2022

Gesundheit für alle – so lautet das Thema des diesjährigen Weltgesundheitstags. Zu einem gesunden Aufwachsen gehören neben guter Ernährung, Bewegung, mentaler Gesundheit und einem möglichst intakten Umfeld auch ein aktives und selbstbestimmtes Leben. Dies gilt besonders für junge Menschen in Risikolagen.

Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit fördert Projektvorhaben von jungen Menschen, Trägern und Kommunen auch im Themenfeld Gesundheit. Welche Projektideen Kinder und Jugendliche dazu umsetzen möchten, zeigen die folgenden Beispiele. 

Von Selbstfürsorge bis Klimaschutz: Health Project „WASSER LILIEN“

Im Beteiligungsprojekt „WASSER LILIEN“ steht die mentale Gesundheit von mehr als 300 Teilnehmerinnen mit ihren Lebensrealitäten, Themen und Problemen im Mittelpunkt. Das Health Project richtet sich an Mädchen und junge Frauen mit Zuwanderungsgeschichte. Das Planungs- und Koordinierungsteam besteht aus 15 junge Frauen im Alter von 18 bis 26 Jahren, die das Projekt des Trägers AUDIYOU gGmbH aktiv mitgestalten.  

Von April bis Dezember 2023 finden zwei Teilprojekte in Hamburg statt: Im Teilprojekt „Healthy Sisters“ lernen Mädchen und junge Frauen ihren Körper und ihre Bedürfnisse besser kennen und achten. Durch diese Selbstfürsorge und positiv wirkende Erlebnisse stärken sie ihre inneren Widerstandskräfte, probieren aus, was ihnen gut tut und teilen ihre Erfahrungen. Im Teilprojekt „Healthy Hamburg“ gestalten die Teilnehmerinnen Zusammenleben und Gesundheit in Hamburg. Sie besuchen und schaffen Naturräume und engagieren sich für Klimaschutz. So lernen sie Einflussmöglichkeiten auf ihre Umwelt kennen und machen Erfahrungen der Selbstwirksamkeit.  

Stress methodisch mildern: Deine ENTSPANN – pause 

Das hessische Projekt „Deine ENTSPANN – pause“ ermöglicht es etwa 45 Kindern Anspannungen auszubalancieren und sich zu entspannen. Zu den Teilnehmer:innen gehören hauptsächlich Kinder mit Fluchterfahrung. Aufgrund von Isolation, Diskriminierung und Ausgrenzung sind sie täglich Stressbelastungen ausgesetzt, die physische und psychische Probleme mit sich bringen. Viele der jungen Menschen, die das Projekt des Mosaik Kulturzentrum e.V. mitgestalten, wachsen in Risikolagen auf.  

Die Kinder und Jugendlichen lernen stressmildernde Entspannungsmethoden kennen und erfahren, welche mentalen sowie bewegungsorientierten Aktivitäten ihr Wohlbefinden steigern: bei mentalen und fitnessorientierten Aktivitäten wie z. B. Body- und Gehirntraining, bei achtsamen Hör- und Atemübungen, beim achtsamen Essen und Trinken, bei bewegungsfördernden Tagesausflügen z. B. zum Indoorspielplatz oder Kletterpark und beim Zelten sowie bei Lesestunden und beim Basteln. In unterschiedlichen Tagesworkshops und Seminaren, Ideen- sowie Diskussionsrunden beschäftigen sie sich mit Themen wie Stress und innere Ruhe, mit dem eigenen Körper, Gefühlen und (Hinter-)Gedanken.  

Raum für neue Gemeinsamkeit: Spiel- und Erholungsanhänger  

Seit dem Frühjahr 2022 verschärft sich in Rhede in Nordrhein-Westfalen die Lebenslage junger Menschen mit Fluchthintergrund zunehmend. Neben Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine sind auch neue afghanische Familien in das Stadtgebiet aufgenommen worden. Die knappen Ressourcen der Kommunen reichen nicht aus, um Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund einen Erholungsraum zu bieten, Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten fehlen. Die jungen Menschen äußern, dass sie regelmäßig emotional verstimmt sind und ihnen ein „Heimathafen“ fehlt, in dem sie mentale und körperliche Kraft tanken können.

Mit Unterstützung des Zukunftspakets können von April bis Dezember 2023 knapp 40 junge Menschen aus den Fluchtunterkünften aus dem Stadtgebiet Rhede einen Spiel- und Erholungscontainer kreieren. Durch das gemeinsame Planen und Gestalten entsteht ein gemeinsamer Freizeit- und Erholungsraum. Die jungen Menschen lernen, dass ihre Meinung zählt und sie am Stadtleben teilnehmen können. Das Projekt schließt mit einem Weihnachtscafé mit örtlichen Kommunalpolitiker:innen und Mitgliedern des Landtages und Bundestages aus dem Kreisgebebiet Borken ab.  
 

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