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Die Pandemie geht, mehr Beteiligung muss kommen

08.12.2022

Graffiti "Jugend und Kulturcafé"

© DKJS

Das Leben nimmt wieder Fahrt auf, doch die Krise ist längst nicht überstanden. Einige Probleme von Jugendlichen verschärfen sich sogar. Wie es derzeit genau um die junge Generation steht, haben die Macher der Trendstudie Jugend in Deutschland für „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ in einer Sonderauswertung identifiziert.

Die wichtigsten Ergebnisse, zu denen die Studien-Verantwortlichen Simon Schnetzer und Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann kommen:

  1. Die psychische Belastung der jungen Generation nimmt etwas ab. Für einige verschlimmert sie sich aber auch dramatisch. 
  2. Möglichkeiten, sich zu beteiligen, sind vorhanden, aber zu wenig wirksam und sie vermitteln Jugendlichen nicht das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse wirklich zählen. 
  3. In Krisen möchten Heranwachsende nicht nur Opfer und Leidtragende sein, sondern sie möchten Lösungen aktiv mitgestalten.
  4. Die Jugendlichen, denen es psychisch sehr schlecht geht, brauchen dringend Unterstützung. 
  5. Viele haben das Gefühl, durch die Corona-Pandemie die beste Zeit ihres Lebens verpasst zu haben. Sie suchen nach Spaß, Sinn und Sicherheit – auch beim freiwilligen Engagement. 
  6. Die finanzielle Situation vieler Heranwachsender ist prekär, deshalb überlegen sie sich, ob sie sich beteiligen und engagieren, wenn sie finanziell nichts davon haben.
  7. Und trotzdem: Beteiligung ist ein vielversprechender Weg, damit die junge Generation wieder Vertrauen in die Zukunft fasst und für Leistung motiviert wird. Besonders wichtig: Ihr Vertrauen in die Politik und unsere Demokratie muss wieder stärker werden. 

Die Auswertung kommt zu dem Schluss: Beteiligung ist gut und wichtig, aber sie kann nur erfolgreich sein, wenn die wichtigen Entscheidungsträger:innen in Politik, Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft bereit sind, Veränderungen zuzulassen und Verantwortung an Jugendliche abzugeben. „Warum sollten die Jungen helfen, die Probleme auszubaden, wenn sie an den Lösungen oder Entscheidungen nicht in verantwortungsvoller Rolle beteiligt waren? … Sie blühen auf, wenn sie kreativ werden und das Gefühl haben, zu einer wichtigen Sache beizutragen“, erklären die beiden Jugendforscher im Interview. 

Die Daten der Sonderauswertung basieren auf den seit 2020 halbjährlich durchgeführten Trendstudien Jugend in Deutschland. Ihr Ziel ist, politische Entscheidungen und Prioritäten gemeinsam mit jungen Menschen zu erforschen, um die Lebens- und Arbeitswelten von morgen aktiv, durch Beteiligung und wissenschaftlich fundiert zu gestalten.

Zum Nachlesen

Sonderauswertung Jugend in Deutschland. Eine Sonderauswertung für das Zukunftspakt für Bewegung, Kultur und Gesundheit. Download  (PDF-Dokument, 1.1 MB)

Interview Jugendforscher zum Zukunftspaket mit Simon Schnetzer und Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann; auch als Download (PDF-Dokument, 547.7 KB) verfügbar.
 

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