Kinder und Jugendliche wissen am besten, was sie brauchen. Aber je nachdem, in welcher Situation sie sich befinden, werden sie mehr oder weniger oder auch gar nicht gehört. Eine Gruppe junger Menschen im Ruhrgebiet, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist, gibt sich im Rahmen des Zukunftspakets jetzt eine Stimme: „MOMO – The Voice of disconnected youth“ ist eine Organisation von Jugendlichen für Jugendliche. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Aufklärungsarbeit zu leisten, Vorurteilen und Diskriminierung entgegenzuwirken und politische Lobbyarbeit zu leisten.

© MOMO Büro Essen

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MOMO – The Voice of disconnected youth
Wohnungslose Kinder und Jugendliche wissen am besten, was sie brauchen
Die individuellen Erfahrungen und die daraus entstehenden Werte und Ideen dieser jungen Menschen sind die Basis des Beteiligungsprojekts: Die MOMOS entwickeln und formulieren Positionen, Meinungen, Wünsche und Forderungen. Begleitet von geschultem Fachpersonal lernen sie, diese Erfahrungen in konstruktive Arbeit und Lösungsansätze sowie in demokratische Prozesse einfließen zu lassen.
Festangestellt beim MOMO-Büro und mit professioneller Begleitung durch Fachkräfte können sie zu Sprecher:innen und Lobbyist:innen ihrer eigenen Peergroup werden: Sie vertreten ihre Interessen gegenüber Behörden, Wohlfahrtsverbänden und Politik. Sie decken Schwachstellen und Lücken im Hilfesystem auf und erarbeiten Lösungsideen unter Einbeziehung von anderen Betroffenen und Beteiligten.

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Das Projekt gliedert sich in fünf Phasen: Nach dem Aufbau des Büros in Essen durch 12 aktiv Beteiligte im Verbund mit rund 20 weiteren beteiligten Personen folgten im Mai und Juni Beratungsgespräche und Schulungen der Teilnehmer:innen. Von Juli bis Oktober geht das Projekt in die aktive Phase, die entwickelten Inhalte und Formate gehen in die Umsetzung. Zum Jahresende stehen eine Dokumentation, Implementierungsvorschläge für die Zukunft und eine Abschlussfeier auf dem Programm.
Unterstützt werden die jungen Menschen von der Werkstatt Solidarität Essen gGmbH durch fest angestellte pädagogische Fachkräfte, die über eine professionelle sozialarbeiterische und zielgruppengerechte Ausbildung verfügen, sowie über Kenntnisse in Netzwerk- und Lobbyarbeit, partizipatives Arbeiten, Empowerment und traumasensible Arbeit.
Über den gesamten Projektzeitraum hinweg werden die MOMOS in ihrer Tätigkeit immer wieder beraten und geschult. Die Kenntnisse der Szene helfen dabei, von der Peergroup als Gleichgesinnte wahrgenommen zu werden. Das ermöglicht und erleichtert wiederum anderen jungen Menschenden den Zugang zu den Angeboten des MOMO-Büros Essen, das ihnen als allgemeines, niederschwelliges und zuverlässiges Beratungsangebot zur Verfügung stehen soll.
Entstehen soll ein bundesweites und internationales Netzwerk, das Informationen über die Belange und Bedürfnisse von jungen benachteiligten Menschen bündelt und verfügbar macht – unter anderem zu Wohnraum, Notschlafstellen und Schutz.

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