Kinder- und Jugendbeteiligung steht in der Stadt Güstrow von nun an auf der Tagesordnung: Dafür sorgt ein neu gegründetes Jugendparlament, das junge Menschen initiiert und Schritt für Schritt aufgebaut haben.
Jugend für Jugend
Die Interessen und Rechte von Jugendlichen vertreten, sich für benachteiligte junge Menschen einsetzen und neue Angebote für junge Menschen in Güstrow schaffen: Das sind die Ziele der Jugendgruppe „Jugend für Jugend“. Damit ihre Ziele Wirklichkeit werden, haben sich 34 junge Menschen aus zwei Güstrower Jugendclubs zusammengetan, um ein Jugendparlament zu gründen.
junge Menschen zwischen 6 und 26 Jahren haben das Jugendparlament initiiert
Das Jugendparlament vertritt die Interessen von jungen Menschen in Güstrow – auch von denjenigen, die im ländlichen Raum leben und in Güstrow zur Schule gehen. Um die Situation für Kinder und Jugendliche in der Stadt zu verbessern, nimmt es Entscheidungsträger in die Verantwortung. Denn in Güstrow braucht es mehr und bessere Angebote für junge Menschen.
„Wir bündeln Ideen von jungen Menschen und setzen uns für unsere Rechte ein.“Laura, Vorsitzende des Jugendparlaments
Ein Zeichen für Diversität und Vielfalt
Ob Geflüchtete, Menschen mit Handicap oder mit geringen finanziellen Mitteln: Benachteiligte junge Menschen sollen in Güstrow ein Mitspracherecht haben. Insbesondere für diese jungen Menschen will sich die Jugendgruppe einsetzen. Damit setzt die Gruppe ein Zeichen für Toleranz, Diversität und kulturelle Vielfalt. Auch eine Jugendsprechstunde steht auf dem Plan, damit junge Menschen in sozialen Nöten oder mit besonderen Interessen Anliegen an das Parlament herantragen können.
© DKJS/Caro Kadatz
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„Beteiligung heißt für uns, jedem die Möglichkeit zur Mitwirkung zu geben.“Laura, 15 Jahre, Vorsitzende des Jugendparlaments
Ein demokratisch legitimiertes Parlament
In einer Gründungsveranstaltung hat sich das demokratisch gewählte Jugendparlament Ziele und eine Satzung gegeben – wie es sich für ein richtiges Parlament gehört. Für ihre Sitzungen dürfen die Kinder und Jugendlichen den Stadtvertretersaal nutzen. Und auch bei anderen Fragen steht Vertreter:innen der Stadt Güstrow den jungen Menschen mit Rat und Tat zur Seite.
© DKJS/Caro Kadatz
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„Ein Jugendparlament zu gründen, war eine ganz neue Erfahrung. Wir arbeiten uns Stück für Stück durch Themen und Möglichkeiten. Wir erfragen vieles und bekommen Hilfestellungen von Politikern und vom Kreisjugendring.“Laura, 15 Jahre, Vorsitzende des Jugendparlaments
In den Sitzungen besprechen die jungen Menschen verschiedene Anliegen und stellen Handlungspläne auf – z. B. für die Neugestaltung von Treffpunkten, die Absicherung von Jugendclubs und die Reparatur von Geräten. Die Kinder und Jugendlichen beschließen Vorhaben und Termine und organisieren Seminare und Workshops. Beispielsweise soll ein:e Beteiligungsmoderator:in die Mitglieder des Jugendparlaments zu Multiplikator:innen ausbilden und sie in ihrer Rhetorik schulen.
© DKJS/Caro Kadatz
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Aus dem Parlament in die Öffentlichkeit
Die Neugründung eines Jugendparlaments bedeutet jede Menge Arbeit: Neben der Teilnahme an regelmäßigen Sitzungen und Stadtvertreterversammlungen müssen Mistreiter:innen gefunden und die Außendarstellung des Parlaments erarbeitet werden.
Mit einer groß angelegten Werbekampagne, Workshops und Veranstaltungen machen die jungen Menschen auf das Parlament aufmerksam. Sie setzen eine Website und einen Instagram-Kanal auf und befüllen ihre Online-Kanäle regelmäßig mit aktuellen Inhalten. Großflächige Plakate in Güstrow machen auf das Parlament aufmerksam. Die jungen Menschen lassen T-Shirts im Design des Güstrower Jugendparlaments bedrucken.
© Jugendparlament Güstrow
© Jugendparlament Güstrow
Mit Infoständen bei einem Vereinsfest, einem Jugendkonzert und mit anderen öffentlichen Aktionen hat die Jugendgruppe weitere Mitglieder angeworben. Am 24. November 2023 hat das Jugendparlament zum Lichterfest an der Alten Molkerei in Güstrow eingeladen. Hier haben die jungen Menschen ein Fest mit Lichtershow und Lagerfeuer unter dem Motto „Licht ins Dunkel“ organisiert.
Gemeinsam erstellen die jungen Menschen Arbeitsberichte, Plakate und Handouts und verteilen sie an die Öffentlichkeit. Mithilfe von Umfragen und in öffentlichen Gesprächen ermitteln sie Probleme und Wünsche junger Menschen in Güstrow. Daraus formuliert das Jugendparlament Anträge, mit denen es an die Politiker im Stadtparlament herantritt.
„Was wir erreichen wollen als Parlament? Eine bessere Busanbindung, mehr Zusammenhalt mit dem Bürgermeister, mehr Jugendclubs, mehr Spielplätze, mehr Volleyballplätze, einfach mehr. Mehr Geld für uns, damit sich das Parlament auch nächstes Jahr noch finanzieren kann.“Luca, 19 Jahre, stellvertretender Vorsitzender des Jugendparlaments
© DKJS/Caro Kadatz
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Jugend macht Stadt
Zur Arbeit des Parlaments gehört es auch, dass sich die jungen Menschen weitere Mitwirkungsmöglichkeiten in der Stadt erschließen. Hierzu gehören z. B. Planungsrunden mit dem Stadtplanungsamt und die Mitgestaltung des Stadtanzeigers.
Das Güstrower Jugendparlament soll eine feste Rolle in der Stadt einnehmen. Auch zukünftig soll es die Mitsprache junger Menschen bei jugendrelevanten Themen sicherstellen und dafür sorgen, dass ihre Wünsche berücksichtigt werden. Mitbestimmung geht raus!
„Wir sind froh, dass die Jugendlichen mithilfe des Zukunftspakets zeigen konnten, dass sie sich beteiligen wollen und auch können. Endlich bewegt sich auch auf landespolitischer Ebene etwas, nachdem die jungen Menschen lange nicht gehört wurden.“Heike Mittelstädt, Filmklub Güstrow e.V.