Projekt

Großer Bruder! Große Schwester!

Bewegung
CHoG - CHAMPIONS ohne GRENZEN e.V.

Geflüchtete Jugendliche sind in vielen Bereichen ihres Lebens auf sich allein gestellt. Ihr Leben ist bestimmt durch zahlreiche Herausforderungen, Teilhabe im Freizeitbereich kommt häufig zu kurz. Das Projekt „Großer Bruder! Große Schwester!“ möchte den Jugendlichen mehr davon ermöglichen – und setzt auf ein interessantes Konzept.  

Zara Büsse

© Champions ohne Grenzen

Geflüchtete junge Menschen haben häufig wenig familiäre und soziale Unterstützung. Rechtliche Unsicherheiten in Bezug auf den Aufenthalt, Armut, prekäre Wohnsituationen, fehlende Schulabschlüsse und emotional-psychische Belastungen sind dabei nur einige Beispiele. 

Champions ohne Grenzen ist sich der Dramatik der Lebensrealität vieler geflüchteter Jugendlicher bewusst – und hat deswegen „Großer Bruder! Große Schwester!“ ins Leben gerufen.  

„Junge Geflüchtete, die aus anderen Ländern hierherkommen, haben erstmal kein soziales Netz und selten Familie und Freund:innen vor Ort. Sie brauchen Unterstützung, um sich zurecht zu finden, das Schulsystem und den Umgang mit Behörden zu lernen und auch Möglichkeiten, ihre Freizeit zu gestalten, wie zum Beispiel in Sportvereinen. Mit dieser Unterstützung haben sie mehr Möglichkeiten sich zu orientieren und zu entwickeln, sodass sie ihren Alltag in Berlin selbst meistern können.“
Jacob Karimi, Jugend-Coach
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Prozent der teilnehmenden Jugendlichen befinden sich in Risikolagen

Für eine selbstbestimmte Freizeitgestaltung

Der Berliner Verein setzt sich für die Teilhabe und Inklusion von Geflüchteten ein, insbesondere mit leicht zugänglichen Sportangeboten. Worum geht’s im Projekt? Den über 70 beteiligten Jugendlichen ab 14 Jahren soll der Zugang zu einer aktiven und selbstbestimmten Freizeitgestaltung ermöglicht werden. Dabei setzt das Team von Champions ohne Grenzen auf ein Partizipationskonzept mit sogenannten Jugend-Coaches, das nach dem Prinzip „von Jugendlichen für Jugendliche“ funktioniert. Im Fokus der Arbeit mit den jungen Geflüchteten stehen die Coaches Fatemah, Mortaza und Jacob. Fatemah und Mortaza sind beide selbst noch jugendlich und als Ayslbewerber:innen nach Berlin gekommen. 

Jacob

© Champions ohne Grenzen

Jugend-Coach Jacob

„Jede Woche wenden sich Jugendliche an uns, weil sie keinen Sportverein finden, der sie mitmachen lässt. Wir möchten die geflüchteten Jugendlichen mitspielen lassen, ohne dass sie irgendwelche Bedingungen vorab erfüllen müssen.“
Arne Sprengel, Champions ohne Grenzen

Wie Geschwister eben

Die Jugend-Coaches Fatemah, Mortaza und Jacob sind schon länger bei Champions ohne Grenzen aktiv. Sie haben bereits Erfahrungen in der Anleitung einer Jugendgruppe gesammelt und sind nun die ersten Ansprechpartner:innen für die Teilnehmer:innen des Projekts. Dadurch sollen Hürden abgebaut und eine positive Identifikation der geflüchteten Jugendlichen mit den Coaches ermöglicht werden. Der partizipative Ansatz bietet die besondere Chance, dass sich Jugendliche trauen, ihre Bedenken und Gefühle zu kommunizieren – wie bei großen Geschwistern eben. 

„Als selbst geflüchtete Jugendliche weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert wird. In dieser Situation kann Unterstützung von großer Bedeutung sein und helfen, diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.“
Fatemah Ahmadi, Jugend-Coach

Gemeinsam Pläne schmieden

Sind die ersten Hürden genommen und ein Vertrauensverhältnis zwischen den Coaches und den Teilnehmer:innen etabliert, geht es in die aktive Gestaltung. Mortaza, Fatemah und Jacob laden die Jugendlichen zu Trainings sowie zu regelmäßigen Jugend-Tagen ein. Bei letzterem stehen die Ideen der jungen Geflüchteten im Vordergrund: So kann die Vereinsstruktur mit Aufenthaltsraum, Gemeinschaftsküche und Co. fürs Zusammensein und Pläneschmieden genutzt werden. Das Highlight dieser Zusammenkünfte sind Jugend-Plena, wobei die Jugendlichen gemeinsam über ein Projektbudget verfügen und damit Freizeitaktivitäten planen können. Zudem ermöglichen die Jugend-Tage eine niedrigschwellige Beratung durch eine erfahrene Familientherapeutin und Sozialberaterin.

„Mit klassischer Verweis-Beratung und der Vermittlung zu anderen Stellen, zum Beispiel Angeboten der Berufsorientierung, haben wir oft weniger gute Erfahrungen gemacht, wenn wir die Teilnehmenden nicht persönlich begleiten konnten. Wir denken darum, dass die persönliche Beziehung eine Schlüsselrolle spielt für die jugendlichen Geflüchteten, insbesondere aus dem Raum Afghanistan.“
Arne Sprengel, Champions ohne Grenzen

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