Projekt

Geschichtenfestival: Kinder erzählen lassen

Kultur
Kindertagesstätte und Kinder- und Familienzentrum 'PampelMuse'

Geschichten für Klein und Groß: Das Geschichten-FestiWal der Kita PampelMuse in Chemnitz brachte alle zusammen. Ein Tag zum Suchen und Finden, Sehen und Gesehen werden, Hören und Gehört werden.  

© Kita PampelMuse

Beim Geschichten-FestiWal am 16. September drehte sich alles ums Erzählen. Geschichten wurden auf vielfältige Weise erfunden, erzählt und erfahrbar gemacht. Im Mittelpunkt des Ganzen stand dabei der Austausch und das Miteinander. Denn das Geschichten-FestiWal war kein schlichtes Kita-Fest, sondern eine Veranstaltung, die sich an alle Menschen richtete – unabhängig vom Alter. Es ging darum, dass sich Menschen mit ihren Geschichten zeigen können, egal ob sie 8 oder 80 Jahre alt sind.  

Wir unterscheiden uns in so vielen Hinsichten von Kindern. Aber in dem Bedürfnis, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und gesehen zu werden, unterscheiden wir uns nicht. Deshalb war es mir wichtig, dass es kein Kinderfestival ist, sondern ein Festival mit Kindern, aber auch mit Erwachsenen. Denn dadurch hebe ich die Gemeinsamkeiten hervor und grenze Kinder nicht schon wieder ab.
Manja Hofmann, Leiterin der Kita PampelMuse

Die Kita PampelMuse steht für eine Pädagogik, die aus den Perspektiven von Kindern und Familien heraus gestaltet wird. Insgesamt 76 Kinder im Alter zwischen zwei Jahren bis zum Schuleintritt erleben und gestalten aktuell das Miteinander in der Kita. In Prozess und Umsetzung des Geschichten-FestiWal wurden sie aktiv eingebunden und konnten sich – ebenso wie interessierte Bezugspersonen, Erwachsene, Nachbarskinder und ehemalige Kindergarten-Besucher:innen – beteiligen und sich in ihrer Einzigartigkeit präsentieren.  

© Kita PampelMuse

Geschichten aus einer ausgebauten Telefonzelle

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Besucher:innen kamen zum Geschichten-FestiWal. Damit wurden die Erwartungen weit übertroffen.

Für das Geschichten-FestiWal wurde der musische Kindergarten & das Familienzentrum PampelMuse zum riesigen Traumgarten voller Erlebnisse und Überraschungen. Diverse Bühnen luden zum Lauschen, Mitreden, Musizieren und selbst kreativ werden ein – in mehreren Sprachen, als Schattenspiel, mit Musik und Tanz, u.a. begleitet von ausgebildeten Erzähler:innen.  

© Kita PampelMuse

Im Laufe der Vorbereitungen des Geschichten-FestiWal ist auch einiges Neues entstanden, fürs diesjährige Event und für folgende Veranstaltungen. Kita-Kinder, Bezugspersonen und Kids der Nachbarschaft konnten im Vorhinein an Werkstätten teilnehmen, wobei Wunderwerke wie die „Guten Stuben“, der „Materialienpalast“, die „Philosophierstunden“ und eine ausgebaute Telefonzelle entstanden. Auch diese lauschigen Behausungen wurden beim Festival zum Erzählort. In der Telefonzelle etwa konnten zuvor aufgenommene Gespräche und Geschichten von Kindern und Erwachsenen angehört werden.  

Ausstellung per Bauchsekretär

Und auch die Wochen vorm Geschichten-FestiWal beinhalteten bereits  Momente des Erzählens und Zusammenkommens. Zum Beispiel konnten die Kinder ein Hörspiel entwickeln, gemeinsam mit einem Schauspieler und einem Musiker. Außerdem wurden mehrere Ausstellungen vorbereitet, die zu Gesprächen einluden. Bei der „Essgeschichten“-Exposition etwa konnten Menschen ihre Ess-Tische aus der Vogelperspektive fotografieren und die verschiedenen verbindenden Elemente und Rezepte über Geschichten vermitteln. Und die interaktive Live-Ausstellung, fing über Bauchsekretäre und Polaroid-Kameras die Geschichten der Tattoos der Besucher:innen ein. 

Kinder haben das unfassbare Bedürfnis, Teil dieser Welt zu sein. Einer Welt, die vor allem aus Erwachsenen besteht. Wir müssen verstehen, dass Kinder andere Ausdrucksformen haben und dass wir uns auf die Kinder zubewegen müssen. Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass wir längst wissen, wie Kinder sind. Denn auch Kinder haben den Anspruch gesehen zu werden – als Arthur, Elsa und wie sie alle heißen. Kinder wollen ernst genommen werden. Und all das war beim Geschichten-FestiWal so sichtbar. Die Kinder wollten kein Kostüm mit Entchen drauf. Die haben sich die Lederjacke und Sonnenbrille genommen, sich damit gezeigt und groß gefühlt.
Manja Hofmann, Leiterin der Kita PampelMuse

Letztlich war das Geschichten-FestiWal ein voller Erfolg. Die Beteiligten konnten ihre eigenen schöpferischen Potentiale entdecken und entwickeln sowie in dieser Besonderheit von Anderen gesehen und wertgeschätzt werden. So soll es nun weitergehen. Denn das Festival versteht sich nicht als Einzelevent, sondern als Auftakt, um in Zukunft weitere Veranstaltungen zu entwickeln und die Geschichten aller Menschen zu feiern.  

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