Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund sind leider an der Tagesordnung. Mit ihrem Filmprojekt „Ich kann mehr!“ wollen Jugendliche aus Berlin-Neukölln ein Zeichen gegen diese Stigmatisierungen setzen und zeigen, dass mehr in ihnen steckt.
Welche Botschaften wollen wir vermitteln?
Bevor sie mit dem Dreh ihres eigenen Films starten, erarbeiten die Jugendlichen aus Neukölln gemeinsam, welche konkreten Botschaften sie senden wollen und wen diese Message erreichen soll. In Workshops und Improvisationsübungen nähern sie sich den Themen an. Dabei spielt die Förderung der Medienkompetenz der jungen Menschen eine große Rolle. Denn wer selbst Medien produziert, sollte sie auch kritisch hinterfragen und sich sicher in digitalen Medien bewegen können.

© DKJS/Caro Kadatz
Einmal wie Profis arbeiten
Von der Idee über das Drehbuch bis hin zur Realisierung mit Dreh, Schnitt und Soundeffekten: Im aus dem Zukunftspaket geförderten Filmprojekt „Ich kann mehr!“ erwerben die Jugendlichen diverse Fertigkeiten, die es für die Realisierung eines eigenen Films braucht. Dabei unterstützt sie ein Team aus Pädagog:innen und Filmschaffenden. Es befähigt die Jugendlichen, schrittweise selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen zu entwickeln. Das heißt, die jungen Menschen planen, organisieren und kontrollieren ihre Lernprozesse selbst. Die Fachkräfte übernehmen nur die Rolle von Lernbegleiter:innen und unterstützen die Gruppe dabei, ihre Lernziele zu erreichen.

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Für die Umsetzung ihrer Idee greifen die Jugendlichen auf das professionelle Equipment der Hüller Medienwerkstatt e.V. zurück. Das hebt den Film technisch auf ein anderes Level und macht einfach mehr Spaß.
„Wir können mehr als kriminell sein“
Eine Idee des Projektes ist es, mit den Botschaften des Films die Nachbarschaft direkt zu erreichen. Als Stadtteil mit hoher Diversität und einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sind Vorurteile hier für viele Alltag. Mit ihrem Film wollen die Jugendlichen dem etwas entgegensetzen und mit Schubladendenken aufräumen.
„Mit unseren Film wollen wir für einen Perspektivwechsel sorgen und mit Stigmatisierungsstrukturen brechen. Wir wollen klar machen, dass wir mehr können als ‚kriminell sein‘. Wir wollen endlich dem Schubladensystem ein Ende setzen und die Sache selbst in die Hand nehmen.“Jugendliche Projektmacher:innen
Das eigene Umfeld als Bühne – Drehort Berlin-Neukölln
Der eigentliche Dreh findet nicht ohne Grund in Berlin-Neukölln statt, wo die Mehrzahl der Teilnehmer:innen lebt. Dadurch schafft der Drehort eine hohe Identifikation mit der eigenen Lebenswelt und damit eine besondere Motivation für die Mitwirkung am Projekt. Außerdem haben die jungen Menschen so die Möglichkeit, das eigene Umfeld nochmal mit anderen Augen als spannende Filmkulisse zu erkunden, die reiche kulturelle Szene des Stadtteils kennenzulernen und ihrer Kreativität freien Lauf zulassen.

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Ein Blickwinkel abseits von Vorurteilen
Die Filmpremiere fand am 18. Dezember 2023 in Berlin statt. Langfristig soll der Film in verschiedenen Berliner Kinos und auf Festivals laufen – und so ein breites Publikum erreichen. Ziel ist es, einen Blickwinkel abseits von Vorurteilen auf junge Menschen mit Migrationshintergrund zu eröffnen – ganz nach dem Motto: „Ich kann mehr!“

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