Eine Berliner Jugendgruppe dreht ihren eigenen Spielfilm zu sozialen Problemen und Ungerechtigkeiten, mentaler Gesundheit, Auswirkungen der Pandemie und Leistungsdruck. Dabei schreiben die jungen Menschen das Drehbuch, schauspielern und beschäftigen sich mit der Postproduktion. Der Film greift gesellschaftskritische Themen auf, die Jugendliche beschäftigen – und er soll zum Nachdenken und Hinterfragen anregen.
„Mit dem Filmprojekt erfülle ich mir einen Traum.“Jasmin, 17 Jahre
Den Spielfilm „die Traumtänzerinnen“ dreht Jasmin gemeinsam mit einer Jugendgruppe. Für die Projektidee wurden erst einmal weitere Mitstreiter:innen aus Berlin gesucht – mit tatkräftiger Unterstützung vom Träger sPERANTO worldwide. Insbesondere diejenigen wurden angesprochen, „die sonst nicht die Chance haben, an solch einem Projekt teilzunehmen“. So entstand eine bunte Gruppe aus 25 bis 30 jungen Menschen.
Inhalte gemeinsam festlegen
Eigene Ideen und Träume selbstständig und in einem geschützten Rahmen realisieren: Das ist das Ziel der Projektgruppe. Der Spielfilm dreht sich um die Themen Freundschaft, soziale Ungerechtigkeit, Rebellion und die Folgen der Corona-Pandemie. Tanz spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Jugendlichen möchten mit dem Film zum kritischen Hinterfragen gesellschaftlicher Normen anregen. Jede:r konnte eigene Erfahrungen in die Entwicklung des Drehbuchs miteinfließen lassen – das macht das Projekt für die Gruppe so besonders und empowernd.
Von den Profis lernen
Bei der Umsetzung des Films wurden die jungen Filmemacher:innen von Expert:innen unterstützt. Ob in der Dramaturgie, bei der Regie oder im Schnitt: Um die Kompetenzen für die Entwicklung eines Spielfilms zu erwerben, ließ sich die Jugendgruppe beratend begleiten. Insbesondere in den Ferien arbeiteten die jungen Menschen an ihrem Film. In einer Intensivwoche im Sommer legten sie die Organisation der Filmproduktion fest und erarbeiteten die ersten Tanzchoreografien. In den Herbstferien konzentrierte sich die Gruppe auf die Dreharbeiten. Auch für die Postproduktion, also die Bearbeitung nach dem Dreh, waren die Jugendlichen unter Anleitung von Expert:innen zuständig.
Verantwortung, Selbstwirksamkeit und neue Freundschaften
Wenn junge Menschen einen Film in Eigenverantwortung umsetzen, kann jede:r voneinander lernen. Das schafft Vertrauen untereinander, stärkt die Gemeinschaft und neue Freundschaften werden geknüpft. Jasmin: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass Erwachsene das machen, sondern wir müssen uns auf uns selbst verlassen.“
„Drehbuch zu studieren, ist mein großer Traum. Das Filmprojekt gibt mir viel Kraft und Energie. Der Umgang hier ist sehr respektvoll und wertschätzend, das ist nicht überall selbstverständlich.“ Ziya, 20 Jahre
Anderen jungen Menschen Mut machen
Die Filmpremiere soll in einem Kinosaal stattfinden. Außerdem wollen die jungen Menschen den Film bei Filmwettbewerben und -festivals einreichen. So möchte die Jugendgruppe anderen jungen Menschen Mut machen, ihre Ideen und Wünsche in die Hand zu nehmen.