Projekt

Der Schönfühlsalon

Kultur
FUNDUS THEATER gGmbH

Schönheit für alle: Das Fundus Theater in Hamburg verwandelt sich in einen Schönfühlsalon. Junge, theaterbegeistere Menschen gehen gemeinsam mit dem Publikum der Frage nach, was man braucht, um sich „schön“ zu fühlen.

© Fundus Theater / Christopher Weymann

Wer bestimmt, was „schön “ ist und was nicht? Was brauchen wir, um uns „schön“ zu fühlen? Diesen Fragen gehen Kinder und Jugendliche im Hamburger Fundus Theater nach. Mit Hilfe von Licht, Raum, Text und digitalen Werkzeugen erforschen die jungen Leute, wie sich alle Menschen gleichermaßen schön fühlen können.

Kreative Beteiligung für Kinder und Jugendliche

Im Fundus Theater hat Kinder- und Jugendbeteiligung einen hohen Stellenwert. Die Theaterberater:innen sind eine Gruppe von 15 jungen Menschen zwischen 8 und 14 Jahren. Sie besuchen das Theater regelmäßig, nehmen an Workshops teil, geben der Theaterleitung Feedback und stellen dem Theater nach der Spielsaison ein Zeugnis aus. In der Projektwerkstatt haben sie die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. 

© Fundus Theater / Christopher Weymann

Schönfühlsalon

Künstlerische Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen

Die Schönheitsideale unserer Gesellschaft lassen zu wenig Vielfalt zu. Sie sind – vor allem medial geprägte – Normen über das Aussehen von Menschen und für fast alle unerreichbar. Das führt dazu, dass sich viel Menschen oft hässlich und unwohl im eigenen Körper fühlen. „Diese Erfahrung machen auch die beteiligten Kinder und Jugendlichen als Menschen mit Migrationshintergrund: Sie sind mit Schönheitsidealen konfrontiert, denen sie nicht entsprechen können oder wollen“, erläutert Christoph Weymann, Dramaturg beim Fundus Theater. „Sie identifizieren diese normativen Schönheitsideale als strukturell rassistisch“. So ist die Idee eines Schönfühlsalons geboren.

Der Theatersaal wurde mit
3 1 5
Quadratmetern Flokatiteppich in den Schönfühlsalon verwandelt.

Wer die Performance besucht, begibt sich auf eine experimentelle Reise rund um das Thema Schönsein. Der Theatersaal ist bunt. Er ist flauschig. Im Schönfühlsalon wird man mit kühlenden Schlafmasken, Tatzen-Hausschuhen und in Kuschelhöhlen verwöhnt. Spiele, Tänze sowie Gespräche mit den fantastischen Gastkünstler:innen und Expert:innen regen die Auseinandersetzung mit dem Thema Schönheit an. „Also, ich finde, dass ist ziemlich gut für Leute, die sehr depri sind“, sagt ein junger Besucher. 

„Wir haben gelernt, dass es nicht um das Aussehen geht, sondern um das Innere. Wir sind alle schön und eigentlich sind wir alle Prinzessinnen, egal ob du ein Junge oder ein Mädchen bist.“
4D Grundschule Rahewinkel

Ein Raum für die mentale Gesundheit

„Es war nicht nur ein Schönfühlsalon“, erzählt eine Theaterberater:in, „sondern dahinter steckt noch mehr. Also wir hatten auch Ängste, Problemen und so weiter, und wollten das auch mit einbeziehen, und das haben wir auch ganz gut gemacht.“ Lässt man sich auf die Performance ein, verabschiedet man sich von Schönfühl-Störern wie einer Waage, Social Media, Barbies oder Actionfiguren. In einer Grimassen-Disco kann man ausprobieren, wie es ist, nicht schön sein zu müssen. Die Geborgenheit des Theatersaals lässt Gespräche zu, diesonst vielleicht nicht geführt werden würden: Die Besucher:innen trauen sich, über Momente zu reden, in denen sie sich nicht schön gefühlt haben. Gemeinsam lachen, tanzen und Blödsinn machen – das hilft dabei, sich wohl zu fühlen.

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