Mädchenfußball ist immer noch in der Minderheit und wenige Vereine haben eine Frauen- und Mädchenabteilung. In der Gemeinde Riegelsberg soll sich das mit dem Zukunftspaket nun ändern: Um auch Mädchen Spaß am Fußball und das Vereinsleben näherzubringen, stellt der 1.FC Riegelsberg eine Mädchenmannschaft auf.

Jungs kicken immer und überall. Mädchen wollen das auch, können es aber oft nicht. Deshalb baut der 1. FC Riegelsberg, ursprünglich ein reiner Jungenfußballverein, nun eine Mädchenmannschaft auf. „Viele Mädchen trauen sich nicht, als Einzige zum Training einer Jungsmannschaft zu gehen“, erklärt Jennifer Ziegler, 2. Vorsitzende des Vereins, „Hier ist nicht nur das Körperliche das Problem, sondern auch die Umsetzung von Training und Spielen: Es gibt keine Mädchen-Umkleiden, keine offenen Toiletten, die Trikots sind für Jungs ausgelegt und die Trainer sind alle männlich.“ Daher hören viele Mädchen, die eigentlich Spaß am Fußball haben, nach kurzer Zeit wieder auf, weil sie sich allein gelassen und nicht gehört fühlen. Der 1. FC Riegelsberg möchte erreichen, dass sich Mädchen aktiv in die Vereinsarbeit einbringen und ihre Ideen umsetzen können.

15 Mädchen zwischen 5 und 18 Jahren treffen sich wöchentlich zum Training auf dem Fußballplatz. Nach dem Aufwärmen wird gedribbelt, gepasst, aufs Tor geschossen – und alles trainiert, was wichtig ist, um ein Spiel zu gewinnen. In einem Aktionstraining mit der 1. Damenmannschaft des Vereins können die Mädels viel von den erfahrenen Spielerinnen lernen. Und der Fleiß zahlt sich aus: Ihren ersten Pokal haben die Mädchen des 1. FC Riegelsberg schon gewonnen. 

Sport macht Spaß, ist gesund, stärkt soziale Kompetenzen und fördert die gesellschaftliche Teilhabe. Dass Mädchen von diesen Vorteilen gleichermaßen profitieren wie Jungen, zeigt das Projekt „Aufbau und Mitbestimmung im Mädchenfußball“ des 1. FC Riegelsberg. Zwei Frauen machen für das Projekt ihren Trainerschein. Trainerinnen und Spielerinnen der 1. Damenmannschaft stehen den Mädchen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Insbesondere die weiblichen Vorstandsmitglieder unterstützen bei organisatorischen und finanziellen Themen. Die Mädchen suchen sich ihre Trikots aus und besuchen auf ihren Wunsch ein Fußball-Länderspiel der U 21.

Die strahlenden Gesichter der Mädchen sind der beste Lohn für Jennifer Ziegler. Am Ende ihres Projektes wünscht sie sich neben der Integration der Mädchenmannschaft in den Verein mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für fußballspielende Mädchen.