Stadt(teil)spaziergang, Jugendmeeting und Zukunftswerkstatt: Materialien zur Beteiligung junger Menschen

08.09.2023

6 Jugendliche sitzen mit Klemmbrettern und Notizbüchern auf einer Treppe

© Shutterstock/YanLev Alexey

Der Stadt(teil)spaziergang, das Jugendmeeting und die Zukunftswerkstatt sind bewährte Beteiligungsmethoden, die sich auch in einer begrenzten Projektlaufzeit mit Kindern und Jugendlichen umsetzen lassen. Wir haben Informationen und Materialien zu den Methoden für Sie zusammengetragen. 

Stadt(teil)spaziergang

Dorfdetektive, Ortsbegehung, Streifzug, Stadtspaziergang: Bei diesem niedrigschwelligen und vielfältigen Beteiligungsformat erkunden Kinder und Jugendliche ihre unmittelbare Lebenswelt. Dabei werden die jungen Menschen zu Expert:innen ihrer Umgebung, äußern Kritik und Wünsche und entdecken Dinge, die ihnen und anderen vorher nicht aufgefallen sind, kennzeichnen und dokumentieren diese. So können gemeinsam Interessen formuliert und Angebote bedarfsgerecht (weiter)entwickelt werden. Die Erkundung kann sich bestimmten Themen widmen oder eine allgemeine Erkundung des Sozialraums sein. 

Informationen und Materialien zur Methode „Stadt(teil)spaziergang“ sowie zu weiteren Beteiligungsmethoden und -grundlagen finden Sie in der Toolbox Kinderbeteiligung des Praxisportals Kinder- und Jugendbeteiligung von Stark im Land. 

Dort sind u. a. hinterlegt: ein exemplarischer Ablauf einer Ortsbegehung mit Kindern (PDF-Dokument), eine Kurzanleitung (PDF-Dokument) der Methode sowie ein exemplarischer Fragebogen (PDF-Dokument) für die Durchführung. Weiterhin finden Sie einen Bericht aus der Praxis: Dorfdetektive in Oppach unterwegs (PDF-Dokument)

 

Jugendmeeting

Ideen finden, abstimmen – und dann direkt in die konkrete Projektumsetzung starten: Ein Jugendmeeting soll jungen Menschen die Möglichkeit geben, Entwicklungspotenziale ihrer Umgebung zu erkennen, und Räume eröffnen, damit sie schnell und kreativ wirksam werden können. Gemeinsam werden Bedarfe erkannt, Herausforderungen in Lösungen umgedacht und bedarfsgerechte Projektideen entwickelt. Nach einem Voting wird demokratisch entschieden, welche Ideen umgesetzt werden. 

Hier finden Sie einen Leitfaden (PDF-Dokument, 200.4 KB) zur Methode Jugendmeeting sowie einen Rasterchart (PDF-Dokument, 656.5 KB) für das Projektmanagement.

Weitere Informationen und Materialien zu Methoden der Kinder- und Jugendbeteiligung bietet die Toolbox Kinderbeteiligung von Stark im Land.
 

Zukunftswerkstatt

Zukunftswerkstatt als Methode 

Die Methode Zukunftswerkstatt gilt als ein effektives Instrument, um innovative Ansätze für verschiedene Problemfelder zu entwickeln. Sie gilt außerdem als eine bewährte Methode, um in einem gruppendynamischen Lern-Setting gemeinsam kreative Lösungen zu erarbeiten und unterschiedliche Ideen weiterzuentwickeln. 

Struktur der Methode und Zielgruppe

Grundsätzlich wird eine Zukunftswerkstatt immer in drei Phasen unterteilt: die Kritikphase, die Utopie- bzw. Fantasiephase sowie die Umsetzungsphase. Die einzelnen Phasen werden dabei methodisch stark voneinander abgetrennt. Dies folgt einem didaktischen Zweck. Die einzelnen Phasen werden dabei in Klein- und Arbeitsgruppen unterstützt durch die Moderator:innen durchlaufen. Die Methode lässt sich ab dem Grundschulalter anwenden und eignet sich für Gruppengrößen zwischen 10 und 30 Teilnehmer:innen.   

Rolle der Moderator:innen

Die Moderator:innen haben die Aufgabe, einer Zukunftswerkstatt den notwendigen Rahmen sowie die Struktur zu geben. Das Ziel vor Augen, sollte das Moderationsteam allen Beiträgen offen und nicht bewertend entgegentreten. Insbesondere eine fragende Haltung gegenüber den Teilnehmer:innen ist hier wichtig. Nachfragen sollten involvierend und aktivierend sein und der Strukturierung von Arbeitsergebnissen in den einzelnen Phasen dienen. 

Am Ende einer Zukunftswerkstatt steht immer die sogenannte Umsetzungsphase. Hierin werden Verabredungen für die Weiterarbeit in Form eines konkreten Aktions- und Handlungsplans erarbeitet und miteinander vereinbart. Ebenso wird grundsätzlich ein Nachbereitungstreffen vereinbart. 

Fazit

Die Stärke und der Erfolg der Methode Zukunftswerkstatt ist vor allem dem gruppendynamischen Lern-Setting sowie dem starken Lebensweltbezug und dem hohen Engagement der Teilnehmer:innen geschuldet. Wo es gelingt, sie aktiv zu involvieren, entstehen kreative und erfolgsversprechende Lösungen. Insbesondere ein mehrtätiges Lernsetting sowie eine klare methodische Trennung der einzelnen Phasen steigern aus unserer Erfahrung die Qualität der am Ende erzielten Ergebnisse. 

Ergebnisse, Anmerkungen und Hinweise zur Umsetzung der Methode Zukunftswerkstatt finden Sie auf unserer digitalen Pinnwand zum Methodenimpuls vom 28. August 2023.

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