Gute Nachrichten mit den Straßenfegern: Neue, bunte Perspektiven

05.09.2023

Ein Junge interviewt eine Erwachsene

© Kinder- und Jugendhaus Haltestelle

In Quedlinburg gestalten Kinder und Jugendliche ihre eigene Nachrichtensendung: von der Redaktion über Reportagen und Interviews bis hin zum Aufzeichnen durch Nachrichtensprecher:innen. Das Besondere sollte immer der persönliche Bezug bleiben, daher ist es eine Sendung von Kindern für Kinder aus der Region, mit den Themen vor Ort, alldem was Kinder vor Augen haben und dem was hinter dem Horizont der Erwachsenen liegt. 

Was zeichnet Journalismus als Beteiligungsformat für Kinder und Jugendliche aus? Und wie bereichern junge Menschen unsere Sicht auf die Welt? Das erklärt Projektleiter Kai Sommer vom Kinder- und Jugendhaus Haltestelle in Quedlinburg.

Was wollt ihr mit eurem Projekt erreichen? 

„Gute Nachrichten“ bedeutet ganz einfach einmal wegzukommen von negativen Neuigkeiten und das Schöne in den Blick zu nehmen. Das, was für die Erwachsenen selbstverständlich erscheint, ist für Kinder oft ganz und gar neu und etwas Besonderes, das sie überhaupt gerade erst entdecken. Ihre Fragen und Themen, die ihnen wichtig sind, werden sichtbar gemacht. 
 

Was zeichnet den Journalismus als Beteiligungsformat für Kinder und Jugendliche aus? 

Kinder haben etwas zu sagen und wir sollten ihnen zuhören. Indem sie ihre eigenen Nachrichten machen und ihr Umfeld interviewen, erfahren die Kinder wiederum selbst die Dinge, die sie aus der Erwachsenenwelt immer schon erfahren wollten. 

Inwiefern werden Kinder und Jugendliche aus Risikolagen mit dem Projekt erreicht? 

Unser offenes Haus „Haltestelle“ befindet sich in räumlicher Nähe zu einem sozialen Brennpunkt. Das ermöglicht besonders Kindern in Risikolagen einen Rückzugsort aufzusuchen. Dabei achten wir darauf, alle Kinder und Jugendlichen aus allen sozialen Hintergründen zu erreichen und sie gemeinsam zu integrieren. 

Wie ist die Geschlechterverteilung im Projekt und welche Rolle spielt dieser Aspekt? 

Zurzeit sind überwiegend Mädchen im Projekt vertreten. Das liegt an den Freundeskreisen, die gern unter sich sind. Falls unser Projekt auch im nächsten Jahr fortgesetzt wird, scheinen vermehrt wieder Jungs das Interesse zu finden. 

Was macht ein gutes Beteiligungsprojekt im Kulturbereich aus? 

Interaktivität ist wichtig. Kinder stellen sich unterbewusst die Frage: „Wie kann ich das begreifen?“ Man kann auch anders fragen: „Was berührt mich an Kultur?“ Moderne Medien, bzw. Social Media bieten dazu spannende neue Möglichkeiten. Eben das, was in der Lebenswirklichkeit junger Menschen eine Rolle spielt. 

Was würdet ihr anderen Erwachsenen empfehlen, die Projekte mit Kindern und Jugendlichen umsetzen möchten? 

Alles, was in der Erwachsenwelt eine Rolle spielt, muss für Kinder nicht automatisch ungeeignet sein. Kinder haben eine natürliche Neugier für das Mitmachen und Dabeisein. Gelingt es, Kinder an der Welt der Erwachsenen teilhaben zu lassen, entsteht eine neue, bunte Perspektive auf das, was unseren grauen Alltag ausmacht und wir können viel von Kindern lernen. 

Hier geht es zur aktuellen Ausgabe der „Guten Nachrichten“ aus dem Herbst 2023. 
 

Weitere Einblicke in die „Guten Nachrichten“ finden Sie in unserem Projektporträt:

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