Gute Demokratiebildung? Das digitale Reflexionstool für Demokratiebildner:innen

11.03.2024

Eine Grafik, die Symbole rund um Demokraziebildung enthält.

© DKJS/Vasiliki Mitropoulou

Kinder und Jugendliche haben das Recht, gehört zu werden und sich aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft zu beteiligen. Als Erwachsene tragen wir die Verantwortung, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei spielt gute Demokratiebildung eine entscheidende Rolle.  

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich in verschiedenen Programmen aktiv für Demokratiebildung für junge Menschen ein. Demokratiebildung bedeutet für die DKJS nicht nur Wissen über Demokratie zu vermitteln. Vielmehr geht es darum, Kinder und Jugendliche aktiv darin zu unterstützen, demokratische Werte zu leben und sich in gesellschaftlichen Prozessen zu engagieren. Das funktioniert besonders gut in kooperativen Demokratiebildungsprojekten, bei denen Schulen und außerschulische Partner:innen zusammenarbeiten. Durch Kooperationen lassen sich Themen und Methoden auf die Lebensrealitäten junger Menschen zuschneiden und neue Zugänge schaffen. Kooperationsprojekte in der Demokratiebildung verbinden Theorie und Praxis und ermöglichen es jungen Menschen, Demokratie aktiv zu erleben und zu reflektieren. 

Digitales Reflexionstool für Demokratieprojekte 

Um die Potenziale von Kooperationen voll auszuschöpfen, hat die DKJS im Kontext des Kompetenznetzwerkes „Demokratiebildung im Jugendalter“ ein digitales Reflexionstool für Demokratiebildner:innen entwickelt. Gemeinsam mit Jugendlichen, schulischen und außerschulischen Fachkräften, Wissenschaft, Forschung und Politik hat sie Qualitätskriterien für kooperative Demokratiebildung im Jugendalter erarbeitet und sie in einem digitalen Reflexionstool aufbereitet. 

Das Tool erläutert jedes Kriterium mit fachlichen Einordnungen und Praxisstimmen. Die Qualitätskriterien zeigen: Demokratieprojekte wirken beispielsweise dann besonders gut: 

  • wenn sie an den Lebenswelten junger Menschen ansetzen,  
  • wenn gute Lernbedingungen für Jugendliche geschaffen werden,  
  • wenn Beteiligung diskutiert, zugetraut und begleitet wird und  
  • wenn eigene und gemeinsame Werte thematisiert werden.  

Demokratiebildung ist vielfältig. Die DKJS geht von einem kontext- und prozessorientiertem Qualitätsverständnis aus. Die Kriterien zeigen daher kein Richtig oder Falsch auf, sondern bieten Impulse für die Weiterentwicklung vor Ort. Dafür steht auch das neunte Qualitätskriterium: „DEIN Kriterium“ gibt Raum für individuelle Kontexte und Erfahrungen.  

In Form einer Selbsteinschätzung bietet das Reflexionstool Demokratiebildner:innen die Möglichkeit, die eigene Arbeit zu reflektieren und zu verorten. Die hinterlegte, kuratierte Materialsammlung enthält vielfältige Materialien: Podcasts, Fachtexte, Methoden und Arbeitsblätter, Videos und Good-Practice-Beispiele liefern Impulse zur Weiterentwicklung der eigenen Arbeit. Ein Reflexionsheft ermöglicht es, digital oder analog mit den Kriterien zu arbeiten. Das Tool enthält viele Reflexionsfragen für Demokratieprojekte, die den Blick weiten und neue Tipps aufzeigen.   

Durch seine verschiedenen Funktionen unterstützt das Reflexionstool dabei, die Projektarbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln. 

Hier gehts zum digitalen Reflexionstool

Digitalcafés für pädagogische Fachkräfte 

Um zu zeigen, wie sich die Qualitätskriterien in der Praxis nutzen lassen und um einen Austauschraum zu schaffen, veranstaltet die DKJS regelmäßig Digitalcafés zu aktuellen Fragen und Herausforderungen schulischer und außerschulischer Fachkräfte. 2024 finden insgesamt sechs Digitalcafés statt. Im April findet ein Digitalcafé rund um Wahlen und Demokratiebildung statt. Die Anmeldung steht allen Interessierten offen.  

Alle Infos zu den Digitalcafés finden Sie auf der Website von OPENION – Bildung für eine starke Demokratie.
 

Über das Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung im Jugendalter“ 

Im Rahmen der zweiten Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ ist die DKJS seit 2020 Partnerin im Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung im Jugendalter“. Das bundesweite Kompetenznetzwerk bündelt Kompetenzen, um demokratische Kultur und Strukturen sowie partizipative Ansätze in der schulischen und außerschulischen Bildung im Jugendalter zu stärken. Das Kompetenznetzwerk unterstützt Schulen, Akteur:innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kommunen mithilfe von Veranstaltungen, Publikationen, Beratungs- und Qualifizierungsangeboten bei der Demokratiebildung im Alltag. 

Im Kontext des Kompetenznetzwerks entwickelt die DKJS gemeinsam mit Jugendlichen, der schulischen und außerschulischen Praxis, Vertreter:innen aus Politik und Wissenschaft Qualitätskriterien für gute kooperative Demokratiebildung im Jugendalter. 
 

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© DKJS / Andi Weiland

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