© DKJS / Andi Weiland
Von Januar bis Dezember 2023 konnten sich Kinder und Jugendliche rund ums Zukunftspaket beraten lassen. Welche Themen bewegen junge Menschen am meisten? Worum geht es ihnen beim Thema Beteiligung? Und was konnten die Berater:innen von ihnen lernen? Antworten gibt unser Interview mit dem Beratungsteam der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.
Bitte stellt euer Team kurz vor: Wie viele wart ihr und an welchen Standorten wart ihr tätig?
Unser Team bestand aus acht Berater:innen und war sehr divers aufgestellt. Wir haben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland zu vielen unterschiedlichen Projektideen beraten. Unser Beratungsteam war auch bundesweit verteilt: Wir saßen zum Beispiel in Berlin, Köln oder Dresden.
Wie viele Beratungen hat euer Team durchgeführt und welche Altersgruppe dominierte dabei?
Insgesamt haben wir mehr als 1.500 Beratungsgespräche mit jungen Menschen durchgeführt. Das waren Telefonate über die Hotline, digitale Erstberatungen und weiterführende Gespräche, in denen es um weitere Projektdetails ging. Zwischen zwei und sechs Beratungen hat jedes Teammitglied pro Projektgruppe durchgeführt. Ein großer Teil der jungen Menschen, die sich von uns beraten lassen haben, war zwischen 16 und 26 Jahre alt.
Was ist euer inhaltliches Fazit? Was bewegt die jungen Menschen und worum geht es ihnen beim Thema Beteiligung?
Viele Kinder und Jugendliche, denen wir begegnet sind, denken beim Wort Beteiligung an die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungen und Prozessen teilzunehmen, die sie selbst und ihr Umfeld betreffen. Sie möchten gehört werden und das Gefühl haben, dass ihre Meinungen und Ideen zählen. Und sie möchten Verantwortung übernehmen, ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und positive Veränderungen herbeiführen.
Die durchgeführten Beteiligungsprojekte hatten viele positive Auswirkungen: Die jungen Projektmacher:innen haben ihre Kommunikationsfähigkeiten, ihre Problemlösekompetenz und ihre Demokratiefähigkeit gestärkt. Sie haben Möglichkeiten geschaffen, ihre Meinungen und Ideen einzubringen und aktiv an Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Das hat ihr Selbstvertrauen gestärkt und ein Gefühl der Zugehörigkeit für ihre Gemeinschaft vermittelt. Die Beteiligungsprojekte waren auch eine Plattform für die Kinder und Jugendlichen, um Erfahrungen und Perspektiven auszutauschen. Das hat zu einem besseren Verständnis und zu mehr Respekt unter den jungen Menschen geführt.
Haben sich die Kinder und Jugendlichen über den Beratungsprozess hinweg weiterentwickelt? Wo hat es am häufigsten gehakt?
Anfangs hat es oftmals am Verständnis gehakt, was ein gutes Beteiligungsprojekt ausmacht und worin der Unterschied zu Aktivitäten oder Veranstaltungen liegt, die der Freizeitgestaltung dienen. Ein Beteiligungsprojekt zu entwickeln, bei dem junge Menschen aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, um ihre Meinungen und Ideen zu berücksichtigen, braucht Zeit, Tiefe und viel Engagement. Dieser Lernprozess war im Laufe der Beratungen deutlich spürbar: Vielerorts sind aus Projektideen, die anfangs eher der reinen Freizeitgestaltung dienten, gelungene Beteiligungsprojekte entstanden.
Was nehmt ihr vom Zukunftspaket mit? Wofür seid ihr den jungen Menschen dankbar?
Wir sind dankbar für einzigartige Ideen, für Frische, Innovation und Tatendrang, für Vielfalt und neue Wege, die die jungen Menschen gegangen sind. Und für die Impulse, die Kinder und Jugendliche angestoßen haben: bei sich selbst, bei anderen jungen Menschen und in ihrem persönlichen Umfeld. Es ist beeindruckend, mit wie viel Engagement die Jugendlichen bei der Sache waren. Mit viel Herzblut haben sie ihre Ideen verwirklicht und sind auch dran geblieben, wenn der Weg steinig war.
Mitgenommen haben wir vor allem eines: Jede Beratung ist ganz individuell. Es braucht mal mehr, mal weniger Zeit, eine große Portion Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Kompetenz, Fachwissen und vor allem ganz viel Empathie – für ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensumstände der jungen Menschen.
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