Zukunftsplan

Echte Beteiligung „Im Kleinen Felde“

Bewegung | Kultur | Gesundheit
Herford

Mehr Bewegungsangebote für Kinder, neue Treffpunkte für Jugendliche und die stärkere Einbeziehung schwer zu erreichender Heranwachsender: Das sind einige der Ziele, die die Kommune Herford sich mit der Förderung durch Das Zukunftspaket gesetzt hat. Beteiligung steht dabei von Anfang an im Mittelpunkt.

Ein Skateboardpark

© DKJS / Frank Scheffka

Das Quartier „Im Kleinen Felde“ ist einer von drei Herforder Sozialräumen mit überdurchschnittlichen Problemlagen. Hier leben verhältnismäßig viele junge und wenig alte Menschen, viele Familien haben niedrige Einkommen und die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch  – auch bei Jugendlichen unter 25 Jahren. 

Die Kommune setzt sich seit Jahren dafür ein, nicht nur Pilotprojekte und einzelne Aktionen umzusetzen, sondern nachhaltige Strukturen der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Deshalb hat sich Herford für eine Förderung durch Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit beworben und will damit Projekte mit Kinder- und Jugendbeteiligung fördern und Beteiligungsstrukturen nachhaltig verankern.

DAFÜR HAT DIE KOMMUNE IN IHREM PROJEKTANTRAG
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ZIELE BESTIMMT:
  • neue Bewegungsangebote für Kinder schaffen
  • neue Angebote für Jugendliche im Bereich Bewegung, Kultur oder Gesundheit im Quartier etablieren
  • Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit geben, ihre Sicht auf die Spiel- und Bewegungsflächen im Quartier zu erarbeiten und mitzuteilen
  • das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen fördern
  • Zugangshemmnisse abbauen – mit einer sportlichen Großveranstaltung für Kinder und Jugendliche
     

Beteiligung der Kinder und Jugendlichen von der Ideenfindung an

Auftakt des Projekts wird ein erster großer Zukunftsworkshop sein. Bei diesem sollen alle Kinder und Jugendliche, die schon auf irgendeine Art und Weise in der Kommune beteiligt sind, zusammenkommen, um ihre Ideen, Bedarfe und Wünsche zum Projektstart zu bündeln.  Bei der Planung dieses Workshops konnte die Kommune auf bereits bestehende Gremien zugreifen – wie das Jugendforum und die Jugendbezirkskonferenzen. Über diese Kinder und Jugendlichen kamen wiederum neue Interessierte dazu.

zugeschnittene Beteiligung dank langjähriger Erfahrung

 „Wir haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass es nicht ausreicht, allgemein zu Beteiligung aufzurufen – etwa zum Engagement in unseren Jugendbezirkskonferenzen. Viele der Kinder und Jugendlichen wissen gar nicht, wie und warum sie sich beteiligen sollen und was sie da erwartet. Das ist dann nicht sehr erfolgreich. Man muss Kinder und Jugendliche da abholen, wo sie stehen“, erzählt Daniela Menke, im Herforder Jugendamt zuständig für Jugendförderung und Frühe Hilfen. Das Jugendamt sei deshalb auf die Jugendzentren im Sozialraum zugegangen, wo sich die Jugendlichen regelmäßig treffen, und konnte so Engagierte für die Konferenzen gewinnen. Ausgehend von dem Auftakt-Workshop werden die Kinder und Jugendlichen innerhalb des Zukunftsausschusses bei der Planung und Umsetzung ihrer Projekte immer beteiligt sein.

„Sobald man zu Kindern oder Jugendlichen nur sagt ‚Beteiligt euch!‘, passiert meistens überhaupt nichts. Aber wenn wir klar benennen: Ihr bekommt eine Fördersumme X, wir stecken gemeinsam mit euch einen Rahmen ab, innerhalb dessen ihr volle Entscheidungsbefugnis habt, sind sie gut dabei und bleiben auch dran“, erzählt Daniela Menke weiter. 

Projekte, die sich niemand von oben ausdenkt, sondern die mit Kindern und Jugendlichen entwickelt werden, sind immer lebendiger, zielführender und letztlich erfolgreicher.
Daniela Menke, Jugendamt Herford
eine Gruppe jubelnder Kinder

© shutterstock / Ground Picture

Vier Stufen der Beteiligung

Ausgehend von einem Vier-Stufen-Modell der Beteiligung – das zwischen 1. Information und Beobachtung, 2. Mitsprache, 3. Mitwirkung und Mitbestimmung und 4. Selbstverantwortung und Verantwortungsübernahme unterscheidet – hat die Kommune Herford den Anspruch, alle vier Stufen der Beteiligung zu durchlaufen.

„Wir vermeiden grundsätzlich Projekte, die nur auf den ersten beiden Stufen verbleiben. Wir machen uns dafür stark, dass wir nicht nur von ‚Alibi-Partizipation‘ sprechen, also Kinder und Jugendliche in Erwachsenengremien einladen und dann sagen: ‚Wieso beschwert ihr euch? Ihr hättet doch die Chance gehabt, mitzumachen!‘ Unsere Projekte sind auf echte Beteiligung auf allen vier Stufen angelegt. Und das werden wir mit dem Zukunftspaket auch versuchen umzusetzen“, erklärt Daniela Menke.

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