Ein Fest für Graffiti-Fans: Schon seit ein paar Jahren ist das Just Letters Festival ein absolutes Highlight für junge Menschen in Weimar. Mit Unterstützung des Zukunftspakets konnte das Festival nun in diesem Jahr noch größer werden. So kamen am letzten Tag im August hunderte Sprüher:innen, Szenemitglieder und Interessierte auf dem ehemaligen EOW-Gelände zusammen – an einem „Lost Place“, wie er im Buche steht. In alter Fabrikkulisse wurden graue Wände wieder bunt, es wurde gemeinsam getanzt, gelacht und die Subkultur Graffiti gebührend zelebriert.
In Weimar wird viel Wert auf Hochkultur gelegt: Goethe, Schiller, Stadt der Dichter und Denker, guter Ruf, Tourismus … Und ich glaube, deswegen wird die Subkultur Graffiti, um die es beim Just Letters Festival geht, wenig gefördert. Wir wollen den Tag nutzen, um die Graffiti-Kunst in ein besseres Licht zu rücken und zeigen, dass da einfach mehr dahintersteckt. Daher kommt auch der Name: Graffiti ist mehr als Just Letters.Lisa Dietrich, Streetworkerin beim Team Jugendarbeit Weimar
Unterschätzte Kunstform
Bei manchen Menschen ist Graffiti immer noch verpönt. Die Kunstform, die dahintersteckt, wird nur selten wahrgenommen. Das Just Letters Festival will dies ändern und ermöglicht einen Austausch zwischen Szenekundigen und Außenstehenden. Das eintägige Fest wartete dazu mit einem vollen Programm auf: mit freien Flächen für junge Sprüher:innen, Workshops für Neugierige, Live-Musik mit DJs, Tanzperformances sowie Battles, bei denen die Teilnehmenden unter Zeit-, Wort- und Kategorievorgabe Sachen malen sollten. So bot das Festival nicht nur eine Plattform für Graffiti-Fans, sondern auch für Hiphop-, Breakdance- und Skate-Liebhaber:innen. Ein Szeneevent, das verbindet.
Den Graffiti-Nachwuchs heranführen
Die Idee des Just Letters Festival gibt es bereits seit 2019. Seitdem hat sich das Graffitifest immer weiterentwickelt und konnte, auch durch die Unterstützung des Zukunftpakets, die Besucher:innenzahl vergrößern und das Setup optimieren.
Das generelle Konzept hat sich bewährt: Beim Just Letters Festival arbeiten junge Planungsexpert:innen wie Lisa Dietrich, Streetworkerin beim Team Jugendarbeit Weimar, und Mitglieder der Szene zusammen. Außerdem wird der Graffiti-Nachwuchs herangeführt: Im Team befinden sich sowohl Menschen, die schon in den letzten Jahren involviert waren, als auch jüngere Sprayer:innen, die in diesem Jahr zum ersten Mal mitgewirkt haben. So geht es beim Just Letters Festival auch um den Austausch zwischen erfahrenen und jungen Sprüher:innen.
Nächstes Jahr wieder
Das Just Letters Festival war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Die nun bunt gesprühten Wände des alten EOW-Geländes zeugen von der Vielfalt der Graffitikunst – mehr als Just Letters eben. In Zukunft soll das Festival weiterhin einmal im Jahr stattfinden – als Event, das die Szene verbindet und als Möglichkeit, die Graffiti- und Hiphop-Kultur nahbar zu machen.
Weitere Einblicke gibts in unserer Filmdoku: