
© DKJS/Jörg Farys
Ein sozial gerechtes Ernährungssystem für Berlin
Nachhaltige und sozial gerechte Ernährung: Das ist das Herzensthema von zwei jungen Berlinerinnen, die noch mehr junge Menschen dafür begeistern wollen. Sie organisieren eine Kunstausstellung und eine Fahrt nach Kopenhagen, bepflanzen ein Beet und planen Kochaktionen mit einem Lastenrad und anderen jungen Menschen.
Es geht uns vor allem darum, zu lernen, wie wir uns als Jugendliche selbst in die Ernährungswende einbringen können, was Probleme und Challenges für die Jugend sind, wie ein sozial gerechtes Ernährungssystem aussehen kann und wie wir andere Jugendliche motivieren, sich ebenfalls zu engagieren.Projektmacherin

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Die ganze Welt auf einem Acker
Jamaine und Sophie haben im Jahr 2024 mehrere Aktionen geplant, die sie mit Unterstützung des Zukunftspakets umsetzen. Die jungen Frauen kennen sich aus dem Jugendrat des Berliner Weltackers, dem Träger ihres Projekts. Der Berliner Weltacker ist ein Verein, der im Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow einen 2.000 Quadratmeter großen Acker bewirtschaftet. Warum genau 2.000 Quadratmeter? Teilt man die weltweite Ackerfläche durch die Zahl der Menschen auf der Erde, erhält jeder Mensch diese Fläche. Auf dem Berliner Feld wachsen alle Ackerkulturen im gleichen Verhältnis, wie sie weltweit angebaut werden. Damit will der Verein Ungleichgewichte im globalen Anbau aufzeigen.
Diese Ungleichgewichte beschäftigen auch die zwei jungen Berlinerinnen. Im Jugendrat haben sie sich in den letzten Jahren intensiv mit nachhaltiger und sozial gerechter Ernährung in Berlin beschäftigt. Nun wollen Jamaine und Sophie ihr Wissen erweitern und mit anderen Jugendlichen teilen. Ihr Ziel ist, neue Mitstreiter:innen zu finden und über die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt, Bodenfruchtbarkeit und globale Gerechtigkeit aufzuklären.

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Mit Kunst neue Denkprozesse anstoßen
Das weltweite Ernährungssystem ist weder gerecht noch nachhaltig oder krisenfest – genauso wie das Ernährungssystem in der Landeshauptstadt. Dem wollen Jamaine und Sophie entgegenwirken. Dazu stellen die jungen Projektmacherinnen unter anderem eine Kunstaktion auf die Beine. Sie führen Interviews mit Jugendlichen und mit verschiedenen Akteur:innen im Berliner Raum und fangen persönliche Perspektiven zum Thema nachhaltige Ernährung und gerechter Zugang zu gutem Essen ein. Die Interviews wandeln sie in Mental Maps um, die sie in Form einer Ausstellung präsentieren. So wollen sie möglichst viele junge Menschen erreichen und für das Thema gewinnen.
Kochaktionen und ein Kopenhagen-Trip
Inspiration holen sich Jamaine und Sophie unter anderem in Kopenhagen. Denn in der dänischen Hauptstadt gibt es das Madhus Kopenhagen („House of Food“) – ein Leuchtturmprojekt in Europa, wenn es um eine ökologische und soziale Ernährungswende geht. Den jungen Frauen ist es wichtig, ihr Wissen zum Thema zu vertiefen. Das geht am besten im Austausch mit anderen Jugendräten und ähnlichen Projekten.
Doch ein Wissenstrip und eine Kunstausstellung sind Jamaine und Sophie noch nicht genug. Auf dem Gelände des Weltackers Berlin bepflanzen die Frauen ein Beet zum Thema „Planetary Health Diet“. Dabei handelt es sich um einen Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen kann. Auf diese Weise wollen die Projektmacherinnen ihr Wissen praktisch umsetzen. Gemeinsam mit anderen jungen Menschen starten sie Kochaktionen mit einem Lastenrad, das über eine mobile Kochstation verfügt.

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Gerechter Zugang zu gutem Essen
Jamaine und Sophie ist die Bedeutung einer ökologischen und sozialen Ernährungswende sehr bewusst. Mit ihren Aktionen wollen die jungen Projektmacherinnen mehr Jugendliche für das Thema begeistern – und auch über 2024 hinaus an der Transformation des Berliner Ernährungssystems mitarbeiten. Besonders wichtig ist ihnen, dass die junge Generation eine Chance auf eine nachhaltige Zukunft hat, die sie selbst gestalten kann.

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