Inwiefern wurden Kinder und Jugendliche bei der Programmkonzeption mit einbezogen?
Bei der Konzipierung des Bundesprogramms hat das BMFSFJ keinen Konsultationsprozess durchgeführt. Es hat jedoch auf wichtige Erfahrungen aus früheren Programmen zurückgegriffen. Daraus ist u. a. der Bottom-Up-Ansatz hervorgegangen, bei dem auf Ebene der Kommunen die konsequente Teilhabe der Kinder und Jugendlichen an allen Prozessen der Programmumsetzung (Planung, Entwicklung, Entscheidung, Durchführung) sichergestellt werden soll.
Dabei hat das BMFSFJ auf Erfahrungen und Rückmeldungen aus Bundesprogrammen wie „Stärken vor Ort“ (2009 bis 2011) und „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ (2003 bis 2008) sowie zum Teil dem Jugendbudget zurückgegriffen. Folgende erprobte Instrumente wurden dabei für das Zukunftspaket adaptiert:
- Die Aufstellung eines lokalen Aktionsplans/lokalen Zukunftsplans, der auf den Aktionsraum der Kinder/Jugendlichen fokussiert. Er dient insbesondere der Feststellung von Bedarfen der Zielgruppe, der Konkretisierung von Zielen und daraus abgeleiteter Handlungsstrategien (und möglicher Angebotsideen). Nicht zuletzt setzt er die konsequente Beteiligung der Zielgruppe voraus.
- Das Instrument der Angebote innerhalb eines lokalen Aktionsplans bzw. Zukunftsplans eignet sich hervorragend, um innovative Ideen auszuprobieren und gerade ansonsten sehr schwer zu erreichende Personen zu aktivieren und einzubinden.
- Die Einrichtung einer niedrigschwelligen Koordinationsstelle im Sozialraum ist wichtig, da eine durchgängige Begleitung – gerade für Kinder und Jugendliche in Risikolagen – die notwendige Unterstützung sicherstellt. Die Finanzierung dieser Stelle (bis zu 20 Prozent der Gesamtfördersumme für Regiekosten) hat sich als erfolgreich erwiesen und bestehende kommunale Strukturen während der Umsetzung entlastet.
- Der Begleitausschuss/lokale Zukunftsausschuss ist das wesentliche Instrument für die Sicherstellung der Partizipation der Zielgruppen auf der Planungs-, Entscheidungs,- und Umsetzungsebene. Daher ist diese Komponente ebenfalls durch das Bundesprogramm „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ aufgegriffen worden.
Durch die niedrigschwellige Ausrichtung boten die genannten Programme gerade mehrfach benachteiligten Jugendlichen neue Perspektiven und (berufliche) Integrationschancen. Den Kommunen gelang es überwiegend, den Bottom-up-Ansatz in sozial belasteten Gebieten erfolgreich zu implementieren und Beteiligungsstrukturen vor Ort zu verstetigen.
Das Jugendbudget, das im Rahmen der Jugendstrategie der Bundesregierung bis Anfang 2023 umgesetzt wird, hatte keinen Sozialraumbezug, sondern war bundesweit angelegt. Die Entwicklung von Ideen im Rahmen eines „Hackathons“ mit einer nachfolgenden Auswahl der Projekte durch eine Jugendjury war aber beispielgebend für die Entscheidungswege im Zukunftspaket. Auf diese Ansätze baut „Das Zukunftspaket“ ebenso auf wie auch auf Erfahrungen aus Beteiligungsprojekten des Programms „AUF!leben – Zukunft ist jetzt“ (2021 bis 2022).